11 - Emma ist schwanger
Ja, und plötzlich war ich schwanger... keine Ahnung weshalb! - Natürlich
wusste ich, wie man schwanger werden kann - aber weshalb gerade jetzt? Hatte
ich meine Pläne Gian zu verlassen und Südamerika zu bereisen doch nicht so
ernst gemeint und war deshalb nicht vorsichtig genug bei der Verhütung gewesen?
Mir wurde versichert, dass ich nicht schwanger werden könnte, solange die
Heilung des entfernten Myons noch nicht abgeschlossen war… Aber vielleicht war
ich auch einfach nur bereit für ein Kind!?
Jedenfalls empfand ich es als ein Wunder, dass sich nun ein Lebewesen in
meinem Körper entwickeln würde! Es ist doch ein wahres Wunder wie aus vielen
Mikroinformationen ein Lebewesen entstehen kann, oder? - Wer ist wohl (weshalb) darauf gekommen von
der Zellteilung auf ein anderes System zu mutieren? – So gesehen ist das Leben
einfach nur genial!
So freute ich mich auf das Wesen, das zu mir kommen wollte und stellte
meine Pläne in Nullkommanichts um! Gian hingegen war nicht sehr erfreut über
meine Schwangerschaft… und da er auch darüber nicht sprechen konnte, schlug er
mir in einem Brief eine Abtreibung vor… Das kam für mich überhaupt nicht in
Frage! Das Wesen in meinem Bauch war schon in voller Entwicklung und hatte
sicher bereits auch schon Füsschen! Weshalb sollte ich das unterbinden?! Wann,
wenn nicht jetzt, ist der richtige Zeitpunkt für ein Kind? - Ich war fest
entschlossen mein Kind gegebenenfalls auch alleine gross zu ziehen! Gian verstand meine Argumente und wollte zudem
sein Gesicht nicht vor der Gesellschaft verlieren… er wollte weder seine
schwangere Freundin in Stich lassen noch sein Leben aufgeben… So versprach er
mich zu unterstützen und wir beschlossen unsere Beziehung weiterzuführen…
Ich arbeitete damals in einem internationalen Rohstoffkonzern und verdiente mehr als Gian in der Firma seines Vaters. Ich liebte meinen Job, die Reisen und den Kontakt mit vielen verschiedenen Leuten und hätte deshalb gerne nach der Geburt reduziert weitergearbeitet… Gian lehnte jedoch eine Arbeitsteilung entschieden ab und beteuerte, dass er niemals Hausmann werden würde! Ich konnte ihn nicht einmal umstimmen, als ich ihm erklärte, wie wertvoll es ist die Chance ein Kind gross werden zu sehen nutzen zu können… Da ich mein Kind nicht von Fremden erziehen lassen wollte, blieb mir nichts anderes übrig als zu kündigen, was mir eigentlich nicht viel ausmachte, da ich mich riesig auf die neue Aufgabe freute! Mein Arbeitgeber überliess es mir, wie viel und wann ich arbeiten wollte, erst als ich Ende 8. Monat einen Auffahrunfall erlitt, fand er es verantwortungslos und legte mir nahe zu Hause zu bleiben… mein Gott, war ich unglücklich! Mit einem solch abrupten Schnitt hatte ich überhaupt nicht gerechnet! Natürlich hatte ich schon bald den Vorteil wahrgenommen und nutze den letzten Monat vor der Niederkunft um vieles zu erledigen und vorzubereiten… Und übrigens wurde mir bis 3 Monate nach der Geburt noch der volle Lohn überwiesen – und eine solch tolle Firma musste ich verlassen! : (
Die Schwangerschaft verlief ohne Komplikationen und doch beschäftigten mich viele Gedanken… Würde ich alles richtig machen können? Wie würde mein Kind einmal mit diesen Tatsachen umgehen – würde ich die Wahrheit verschweigen nur um eine schmerzliche Auseinandersetzung damit zu ersparen? - Würde mein Kind ‘normal‘ auf die Welt kommen? Wenn nicht, was mache ich dann? Da ich keine Ahnung hatte, beschloss ich einer Stiftung für behinderte Kinder einen Betrag zu überweisen, wenn mit meinem Kind alles in Ordnung sein würde… Und dann erinnere ich mich noch an ein merkwürdiges Erlebnis: Eines Nachmittags hatte ich plötzlich das Gefühl, dass ein verstorbener Freund da war… er schien sich von mir zu verabschieden obwohl er schon seit mehr als 2 Jahren tot war – komischerweise kam meine Tochter Lena genau 3 Jahre nach seinem Todestag zur Welt… war das ein Zufall?
Als ich mit Lena schwanger war, konnte ich mir keine Vorstellung machen,
wie mein Kind aussehen und sein würde! Und als sie da war, konnte es niemand
anders sein! - Es ist wie mit Ideen schwanger zu sein: Die Entwicklungsphase
sagt noch nichts über das Resultat aus, denn auch dieses reift gemäss den
gegenwärtigen Umständen und entwickelt sich somit immer weiter…
PS: Daniela Schwendner, danke fürs Korrekturlesen!
11 - Emma is pregnant
Yes, and suddenly I was
pregnant… no idea why! – Of course I knew how we can get pregnant – but why
exactly now? Didn’t I take my plans to leave Gian and travel through South
America seriously enough and therefore wasn’t careful enough with
contraception? I was assured that I couldn’t get pregnant while I was still
recovering from the removal of my myoma… But maybe I was just ready for a child!?
Anyway, I saw it as a
miracle that a creature would develop in my body now! Isn’t it an absolute miracle
how a being can grow out of micro information? – I wonder what gave who the
idea to mutate from cell division to another system? – From this perspective
live is simply ingenious!
Thus I was looking forward
to the creature who wanted to come to me and reorganized my plans in two shakes
of a lamb’s tail! Whereas Gian wasn’t delighted by my pregnancy... he wasn’t even
able to talk about it and wrote me a letter proposing an abortion... For me this
was absolutely out of the question! The creature in my belly was already in
full development and surely had its tootsies by now! Why should I stop this?!
When, if not now, is the right time for a child? – I was determined to raise my
child, if necessary alone! Gian recognized my arguments and moreover he didn’t
want to lose face in society... he neither wanted to betray his pregnant girl
friend nor did he want to abandon his live... That’s why he promised to support
me and we decided to carry on with our relationship...
At that time I worked with
an international coal trading company and earned more than Gian who worked at his
father’s firm. I loved my job, the travel it involved and dealing with lots of
different people and therefore would have loved to keep on working part-time
after birth... Gian adamantly opposed any suggestion of a split of homemaking responsibilities
which he considered the work of a woman! I not even could change his mind by
encouraging him to realize how precious it was to have the opportunity to see a
child grow up... Because I didn’t want strangers to educate my child, I had no
choice but to quit my job, which in fact I didn’t mind that much as I was
thrilled by my new mission! My employer left it to my discretion how much and
when I worked, until I was involved in a rear-end collision car accident when I
was pregnant eight months. He regarded it as irresponsible and advised me to
stay home... my God, how desolate I felt! I hadn’t planned on such an abrupt
cut at all! Of course, before long I had recognized the advantage of it and
benefitted from the opportunity to organize and prepare lots of things before it
was time to give birth... And by the way, I was earning full pay until 3 months
after birth – such a terrific company I had to leave! : (
My pregnancy proceeded
without any complications and yet still lots of thoughts bothered me... Would I
be able to do everything properly? How would my child handle those facts –
would I withhold the truth only to save the trouble of a painful truth? - Will
my child be ‘normal’? If not, what will I do? Because I was so concerned and
uncertain, I decided to make a donation to a foundation for handicapped
children if everything was alright with my child... And then I remember a very strange
thing: One afternoon I suddenly had the feeling of a deceased friend being very
close... he seemed to say goodbye despite the fact that he was already been dead
for over 2 years – strangely enough my daughter Lena came into the world exactly
3 years after his demise... was it a coincidence?
When I was pregnant with
Lena, I couldn’t imagine how my child would look and she would be like! And once
she arrived, it couldn’t be anybody else! – It is like being pregnant with
ideas: The phase of development gives no evidence to the outcome as it keeps on
maturing dependant on actual circumstances and thus developing on and on...
PS: Sharon Christie, thanks for helping me not getting lost in translation!
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