25.11.2012

13 - Emma verliert den Boden unter ihren Füssen / Emma loses ground



13 - Emma verliert den Boden unter ihren Füssen

 

Ich bin, wie viele andere Menschen auch, sehr harmoniebedürftig… Streit und somit Disharmonie gibt es nur, wenn jeder auf seiner Meinung beharrt und die des andern nicht gelten lässt! Können wir aber eine andere Meinung anerkennen, dann bleibt die Harmonie bestehen und jeder kann seinen eigenen Weg gehen… nur, wenn es im-mer oder immer öfter der Fall ist, dass man getrennte Wege geht, bleibt wenig Ge-meinsamkeit übrig! – Alles was ich wollte war eine gut funktionierende Partnerschaft und Familie, in der Gemeinsames gepflegt wird - nicht nur für mich, sondern auch für Lena! Da Gian aber beziehungsunfähig oder –unwillig war, lag es an mir eine Har-monie zu schaffen… Ich wollte es allen recht machen und am Schluss doch auch noch Zeit für mich und meine Bedürfnisse haben: Ich wollte eine fürsorgliche Mutter für Lena sein, die sie in die Selbstständigkeit führt,  einen perfekten Haushalt führen, für Gian eine attraktive Frau sein und zuletzt doch noch etwas Zeit für mich selber haben… Das ging vielen andern Frauen auch so und  vielleicht ist das mit ein Grund weshalb sie Multitask fähig wurden? - Je mehr Gian bestimmte und seinen eigenen Weg ging, desto mehr passte ich mich an… ich richtete mich nach ihm damit wir wenigstens etwas gemeinsame Zeit miteinander verbringen konnten…
 
Als Lena ein Baby war, war ich ziemlich ans Haus gebunden. Gian hatte nach der Arbeit oft etwas los oder sass am Stammtisch – er wollte immer überall dabei sein - so gab es für mich vorerst keine Chance auszugehen um andere Leute zu treffen, ausser meine Mutter schaute ab und zu auf Lena… Folglich blieb für mich nur die Leute zu mir nach Hause einzuladen und sie zu bekochen… so lernte ich zu kochen! : ) Auch in diesem Bereich entfaltete sich mein Perfektionismus und ich begann Re-zepte zu sammeln und notierte jeweils das Datum, wenn ich es kochte, um es nicht zu wiederholen… Manchmal war das schade, aber oft fand sich etwas Ähnliches und so lernte ich vor allem viele neue Techniken und Kombinationen kennen! - Aber trotzdem, mir fehlte nicht nur der Austausch und die Wechselbeziehung mit andern sondern auch die körperliche Betätigung… zu gerne wäre ich in der freien Natur jog-gen gegangen, nur wollte ich Lena als Baby nicht alleine lassen!
 
Gian, der selber bei einigen Klubs und Vereinen aktiv mitmachte, verstand mein An-liegen und willigte dann schliesslich ein, einmal pro Woche abends auf Lena zu schauen, damit ich einen Kurs besuchen konnte… Den Aerobic-Kurs besuchte ich genau 3 von 10 mal, weil Gian einfach nicht zur vereinbarten Zeit zu Hause auftauch-te, und einen Fechtkurs musste ich später ebenfalls abbrechen, weil ich einfach zu oft fehlte... An Arbeit, um finanziell unabhängiger zu sein, war gar nicht zu denken! Doch half ich später einige Male einer Freundin in deren Restaurant aus als sie schwanger war, aber auch da musste ich Lena einmal zur Arbeit mitnehmen, weil Gian nicht rechtzeitig nach Hause kam - er holte sie jedoch später im Restaurant ab! - Da liess ich es doch lieber bleiben, bis Lena etwas älter und selbstständiger war.

Das Schlimmste für mich waren Gians Reaktionen auf meine aufrichtigen Feed-backs: Er warf mir vor ihm Vorwürfe zu machen und ging nicht einmal darauf ein oder sagte mir, dass ich nachtragend sei… Soll ich denn etwas, das ich nicht verstehe einfach kommentarlos akzeptieren? Und wenn etwas immer wieder vorkommt, ist das stets noch nachtragend wenn ich um eine Erklärung bitte? – Alles was ich wollte war ihm neue Perspektiven eröffnen… vielleicht hatte er bisher noch nie die Gele-genheit es von einem andern Blickwinkel zu sehen? Leider fühlte er sich so erhaben und selbstsicher, dass er es nicht einmal in Erwägung zog es zu versuchen und da-her immer wieder lieber zur Selbstverteidigung griff und mich mit Phantast und Träumer betitelte… Vielleicht war ich das auch?! - Mein Selbstwertgefühl wurde auf jeden Fall von Tag zu Tag immer kleiner und ich fühlte mich einsam und unverstan-den… Gian nutzte seine Macht aus und je mehr ich gab desto mehr nahm er!

Die einzige Nähe die uns miteinander verband war der Sex… in der sexuellen Verei-nigung fühlte ich mich Gian sehr nah und konnte dementsprechend auch nicht genug davon kriegen! ; ) Nach anfänglichen Schwierigkeiten, nachdem ich ihm gesagt hatte, dass auch ich gerne einen Orgasmus hätte, entwickelten wir eine befriedigende und leidenschaftliche Intimität und ich dachte, wir hätten wenigstens in dieser Beziehung den Himmel auf Erden! Bald aber musste ich einsehen, dass auch dieses Gefühl einseitig, sprich nur von mir aus kam… Als Gian mit seinen Kumpels nach Brasilien flog und ich ihm ein kleines Liebesbriefchen in sein Necessaire steckte, entdeckte ich Kondome und sprach ihn darauf an. Seine kurze und knappe Antwort war, dass eine sexuelle Beziehung im Ausland doch ganz in Ordnung wäre… Ich war geschockt und gleichzeitig fasziniert von einer solchen Ansicht! Nur wusste ich da noch nicht, dass die Herren sich für 2 Wochen eine Sexgespielin nehmen würden! Als ich ihn dann schwanger nachts einmal wutentbrannt aus einem Striplokal holte, dämmerte mir langsam, dass Gian sexsüchtig war... All diese Fotos von nackten Frauen, Porno-Videos und selbst gedrehten Filme mit (den Geschlechtsteilen) von Nackten, die ich beim Zusammenzug fand und vernichtete, bestätigten meinen Verdacht…
 
Umso mehr war ich erstaunt, als Gian mich einige Monate nach der Geburt fragte, ob ich ihn heiraten wollte… Ich fragte ihn natürlich nach seinen Gründen und Zukunfts-pläne, die er mir nie beantwortete (auch nicht schriftlich auf einem eigens angefertig-ten Fragebogen - vielleicht konnte er ja seine Meinung schreiben, wenn er sie schon nicht aussprechen konnte?)… - Ich blieb mir selber treu und sagte ihm, dass ich ihn nur wegen eines Kindes nicht heiraten wollte! Gian reagierte darauf mit Gleichgültig-keit, was ihm auch von vielen vorherigen Freundinnen in Briefen vorgeworfen worden war, die mir beim Umzug in die Hände kamen und die mir beim Lesen bewusst ge-macht hatten, dass auch ich am gleichen Problem scheitern würde…
 
Je mehr ich verstand desto mehr verliess und verlor ich mich selber – ich funktionier-te nur noch um zu gefallen und etwas Aufmerksamkeit zu erhaschen. Gians Gleich-gültigkeit war für mich sehr schmerzlich, mein Selbstwertgefühl schwand und Selbst-zweifel überkamen mich, so dass ich begann auch mich selber als Nichts zu betrach-ten… War ich wirklich nichts wert? Ist alles was ich gedacht und gefühlt habe falsch? – Ich konnte und wollte es nicht glauben! Ich änderte nichts an der Situation weil ich Angst vor Konsequenzen hatte: War es die Trennung wert alleine zu sein und Lena zum Erziehen an Fremde weggeben zu müssen um arbeiten gehen zu können? Hat-te ich alles aufs falsche Pferd gesetzt und am Ende meinen Fokus auf jemanden ge-richtete der mir nichts zurückgeben konnte? War ich zu optimistisch und hing an ei-ner Illusion nur um mein Leben erträglicherer zu machen? Oder war ich einfach zu naiv? – Lena war und blieb meine wichtigste Aufgabe und ich war überzeugt, dass wo ein Wille war, doch auch ein Weg sein müsste... Ich musste erkennen, dass mir mein Wille oft im Weg stand und ich meinen Willen sowie mich selber überschätzte!






PS: Daniela Schwendner, danke fürs Korrekturlesen!
 
 
 
 
 
 
 
 

 

13 – Emma loses ground


 
I seek harmony, like most people do… quarrel and hence disharmony only arises if we press our point and won’t respect another’s opinion! If we agree to disagree, harmony persists and everybody is able go and do it his way… unless we almost always disagree and go separate ways, as then there is little rapport! – All that I wanted was a well-working relationship and family where shared interests were fostered – not only for me, but also for Lena! But as Gian was not capable or willing to keep a relationship, it was all up to me to establish harmony… I tried to please everybody and still wanted to have some time for me and my needs in the end: I wanted to be a caring mother for Lena who would lead her into autonomy, to run a perfect household, to be an attractive woman for Gian and yet again to have time for myself… Like me, lots of other women tried to accommodate a number of things too, maybe that’s one of the reasons why most of them are capable of multitasking? – The more determined Gian was and went his way, the more I adapted… I tried to accommodate his wishes so that we would spend at least a bit of time together…
 
When Lena was a baby, I was rather confined indoors. After work Gian always had something to do, somewhere to go or sat at the crackerbarrel – he wanted to be always involved in everything social – that’s why there was no chance for me to go out to meet other people for the moment, unless my mother looked after Lena every now and again… Consequently all that was left for me was to invite people to my house and cook for them… that’s how I learned to cook! ; ) Even in this area I became a perfectionist and started to collect recipes and noted the cooking dates to avoid a repetition… Sometimes it turned out so well that it was a pity I did not have the opportunity to use it more often, but then I would discover a variation and got the opportunity to learn different techniques and combinations! But still, I wasn’t only missing the exchange and interaction with others but also my workout… I would have been only too pleased to go jogging in the open country; just I didn’t want to leave Lena alone as a baby!
 
Gian who was an active member of several clubs and societies understood my concern and finally agreed to look after Lena one evening per week so that I could attend a class... I went exactly 3 out of 10 times to the aerobic classes because Gian wasn't home on time and I also had to give up fencing classes because I missed it too many times... I did not even dare to think of work in order to become financially more independent! Nevertheless I helped out a friend at her restaurant several times when she was pregnant, but even then I had to take Lena with me to work once because Gian wasn't home when I had to leave - but he picked her up at the restaurant later on! - That's why I decided it was better to forget about it until Lena was a bit older and more independent.
 
The worst of all for me was Gian's reactions when I gave him my honest feedback: He criticized me for reproaching, showed no empathy or simply told me that I was resentful... Should I really have accepted, without comment something that I did not understand? And if something happens again and again, is it still resentful asking for an explanation? All I wanted to give him were new perspectives... maybe he hadn't had the chance up to now to see it from another point of view? Unfortunately he felt so sublime and self-confident that he did not even consider trying a different way but rather fell back onto self defence and therefore called me a dreamer... Maybe that's what I was?! - Anyhow, my self esteem decreased from day to day and I felt lonely and misunderstood... Gian took advantage of his situation and the more I gave the more he took!
The only closeness which linked us was sex... when having sex with Gian I felt very close to him and therefore just couldn't get enough of it! ; ) After initial difficulties when I had told him that I would like an orgasm as well, we developed a satisfying and passionate intimacy that I thought was heaven on earth at least in this respect! Soon after I had to learn that even this feeling was one-sided, in other words was conceived only by me... When Gian went on vacation to Brazil with his buddies and I put a little love letter in this toiletries case, I found condoms and asked him about it. He replied briefly and sharply that it was alright having a sexual affair abroad... I was shocked and fascinated at the same time by such a point of view! Just I didn't know then that those gentlemen hired sex playmates for 2 weeks! Only when I took Gian inflamed with rage out of a strip bar one night, when I was pregnant, did it dawn on me that he was addicted to sex... All those photos of naked women, porno films and self recorded videos with (genitals of) naked women, which I discovered and destroyed when we moved in together, confirmed my suspicion...
 
All the more was I astonished when Gian asked me to marry him within a few months of giving birth... Of course I wanted to know his reasons and plans for the future which he never let me know (not even written on a purpose-built questionnaire – maybe he was able to write his opinion if talking about it?)... - I remained true to myself and told him that I wouldn’t marry him just because of a child! Gian reacted with indifference... While moving in together, I had discovered letters from his ex-girlfriends that suggested they had experienced similar lack of empathy, which made me aware that I was facing up to the same problem...
 
The more I understood the more I abandoned and lost myself – I merely performed to please and snatch some attention. Gian’s indifference was very painful to me, my self esteem faded and self-doubts grew on me, so that I even started to consider myself as nobody... Was I really worth nothing? Was everything I had ever thought and felt wrong? – I couldn’t and didn’t want to believe so! I didn’t change anything with the situation because I feared the consequences: Was a separation worthwhile being alone and having Lena educated by foreigners in order to be able to go to work? Had I backed the wrong horse and in the end focussed the wrong person who wasn’t able to give back? Was I too optimistic and wanting to believe a dream just to make my life more bearable? Or was I simply too naive? – Lena was and remained my most important duty and I was convinced that where there was a will there must be a way... I had to realize that my will often was in my way and that I overestimated my will as well as myself!





PS: Sharon Christie, thanks for helping me not getting lost in translation!




 

18.11.2012

12 - Neues Leben / New life



12 – Neues Leben


 
So wie ich mir vor der Geburt die Gestalt meines Kindes nicht vorstellen konnte, so hatte ich auch keine Ahnung, was mir bei der Geburt selber bevor stand… Obwohl alle Frauen von Höllenschmerzen berichteten, stellte ich mir vor, dass plötzlich eines Morgens mein Kind einfach so neben mir liegen würde! - Weit gefehlt, wir quälten uns ganze 18 Stunden ab! Alles begann zwar relativ gemütlich, denn nachdem die Fruchtblase platzte, rief ich im Krankenhaus an, packte meinen Koffer und Gian fuhr mich zur Frauenklinik… Als dann im Gebärsaal die Wehen begannen, wusste ich, wovon die andern Frauen sprachen… Nach 10 Stunden konnte ich wirklich nicht mehr und wollte nur noch sterben, da kam mir die Spinalanästhesie in den Sinn, mit welcher ich vor einem Jahr bei meiner Myom-Entfernung Bekanntschaft gemacht hatte… ich bat darum, sie wurde mir verabreicht und schon bald herrschte eine ganz andere Stimmung im Entbindungsraum! Als Lena dann endlich raus kam, hatte sich ihr Blut im Kopf zu einem Turban gestaut, Gian durfte sie waschen und dann lag sie endlich neben mir... In diesem Moment wurde mir das Wunder Leben noch bewusster, auch dass Lena ein nun noch völlig abhängiges Wesen war, zu dem ich Sorge tragen wollte und das dann einmal unabhängig auf eigenen Füssen stehen würde…
 
Ich fühlte mich im Krankenhaus und bei dem freundlichen und kompetenten Personal sehr wohl und gut aufgehoben. Mir wurde sogar angeboten, dass ich von ihrer 24-Stunden Betreuung  profitieren sollte um mit Gian einen Abend auszugehen. – Gesagt – getan! Wir feierten die Geburt eines Abends bei einem guten Essen in einem wunderschönen Schlosshotel – natürlich mit Sicht aufs Spital!
 
Nach einer Woche holte Gian uns in der Klinik ab und fuhr uns nach Hause. Unterwegs kamen wir am Schiessstand des Dorfes vorbei, der in Betrieb war und wo sich Leute befanden, die Gian kannte. Er hielt an und wollte doch tatsächlich seine Tochter in diesem Lärm vorführen! Ich verstand, dass er sehr stolz war, was mich auch freute, nur konnte ich mir nicht vorstellen, dass er es sich nicht vorstellen konnte, dass dieser Lärm, vor dem sich die Schützen mit Ohrenschützen schützten, sicherlich nichts für ein Neugeborenes ist? - Ich konnte mich glücklicherweise durchsetzen…
 
Zuhause pendelte sich bald schon der Alltag wieder ein und Gian sass abends nach der Arbeit wieder lieber am Stammtisch als dass er nach Hause kam... Ich hatte alle Hände voll zu tun im Haus und war so oft ich konnte zu Fuss mit dem Kinderwagen an der frischen Luft unterwegs. Aber mir fehlten der Kontakt und der Austausch mit andern Leuten und deshalb freute ich mich jeweils auf Gian… Nur war mein Wunsch leider immer noch einseitig, so dass ich mich nach kurzer Zeit schon sehr einsam fühlte… Ich gab alles, wozu ich fähig war, und fühlte mich leer, da ich nirgends auftanken konnte… Ich sehnte mich danach in die Arme genommen und anerkannt zu werden… so wie ich das tat… War ich zu anspruchsvoll oder gar zu ungeduldig? – Was ich damals noch nicht wusste ist, dass Lena mir später alles zurück geben würde - sie ist mein grösster Lohn! Man erntet also doch, was man sät?
 
Ich brauchte dringend den Kontakt zu andern aber auch die Abwechslung! Als Lena 1 Monat alt war, hatten wir vereinbart, dass ich mit meiner Schwester ausgehen und Gian auf sie schauen würde. Nachdem ich sie gestillt und ins Bettchen gelegt hatte, fuhren meine Schwester und ich los und waren schon bald in tiefen Gesprächen verstrickt. Eine halbe Stunde später überkam mich das Gefühl zuhause anrufen zu müssen um zu hören, ob alles in Ordnung war… niemand antwortete… ich versuchte es noch einmal und als immer noch niemand antwortete, beschlossen wir zurück zu fahren. Gians Auto stand nicht vor dem Haus und es war dunkel… Mein Entsetzen war unfassbar, als ich es erfahren musste, dass er Lena einfach alleine gelassen hatte um mit seinen Kumpels am Stammtisch zu sitzen! Ich konnte und wollte es nicht begreifen, dass er nur an sich selber dachte! Und mir graute vor dem Gedanken, dass ich ihm Lena nie anvertrauen werden könne und so noch einige Zeit ans Haus gebunden sein würde – war es das, was er wollte? Seine Reaktion zeigte mir, dass er die Verantwortung nicht erkannte, denn er verharmloste sein Verhalten und stellte mich als Überempfindliche hin…
 
Reagierte ich tatsächlich zu empfindlich? War es falsch ihm zu vertrauen? Würde ich jetzt für einige Zeit ans Haus gebunden sein und weder einen Kurs besuchen noch Freunde treffen können? War Gian am Ende ein unverbesserlicher Macho, bei dem nur er selbst, sein Geschäft und seine Freunde zählten, Frauen und Kinder hingegen nichts wert waren?
 
Ich erhielt keine Antworten zu meinen Fragen, denn jedes Mal, wenn ich Gian darauf ansprach, negierte er es zuerst oder verharmloste es… Mit Lügen manipulierte er die Fakten, mich und letztendlich auch sich selber!  - Was man nicht akzeptiert, existiert nicht, und was nicht existiert kann auch nicht verändert werden! - Gians Verhalten war mir unbegreiflich und es verletzte mich, wenn er mich als Fantast bezeichnete oder sogar einfach weg lief… und gleichzeitig wollte ich es verstehen… Noch hatte ich keine Ahnung worauf ich mich da einlassen würde!





PS: Daniela Schwendner, danke fürs Korrekturlesen!

 
 
 
 
 
 
 
 

12 – New life

 
 
Just as, before birth, I could not imagine what my child would look like, I had no idea what awaited me when giving birth… Despite hearing tales of blinding agonies from other women, I imagined that suddenly one day my child would lie next to me, just like that! - Way off the mark, we struggled a whole 18 hours! It all started quite calmly. After my waters broke I called the hospital, packed my suitcase and Gian drove me to the gynaecological clinic… But when the contractions started in the birthing room I realized what the other women had talked about… After 10 hours I wasn’t able to take it anymore and just wanted to die, when the idea of having a spinal anaesthesia popped into my mind, which I knew from the surgical removal of my myoma one year ago… I asked for it, it was given to me and soon after there was a completely different atmosphere in the room! When Lena finally came out, the blood in her head had accumulated to look like a turban, Gian was asked to wash her and then finally she lay next to me... Now, even more, I realized the miracle of life at that very moment and also, that Lena was now still a completely depended creature I would care for and who one day would stand independently on her own feet...
 
I felt very well and that I was in good hands in the clinic with the friendly and competent staff. They even encouraged me to take advantage of their 24-hour support and to go out with Gian one evening. – No sooner said than done! We celebrated birth with a nice dinner at a beautiful castle hotel one evening – of course with a view of the hospital!
 
One week later Gian picked us up at the clinic and drove us home. On the way we passed the firing range of our village where Gian knew some people who were there shooting at the time. He stopped and intended to present his daughter in all this noise! I understood that he was very proud, which made me happy, but I couldn’t imagine that he couldn’t imagine that this noise, which was so loud that shooters needed to protect themselves with special ear equipment, could be harmful for a new born? – Fortunately I was able to change his mind…
 
At home soon everything fell into a daily routine and Gian preferred sitting at the crackerbarrel to coming home... I had my work cut out and was outside in the fresh air walking with the stroller whenever I was able. But I was missing the contact and interaction with others and therefore looked forward to Gian coming home... Unfortunately my feelings were one-sided and, I soon felt very lonely... I gave everything I was capable of and felt empty because I wasn’t able to refill... I was longing for being held and acknowledged... the way I did... Was I too demanding or even too impatient? -  What I didn’t know at that time was that Lena would return everything later on – she is my major payoff! Maybe what goes round really does come round?
 
I urgently needed contact with others as well as change! When Lena was 1 month old we agreed that I would go out with my sister and Gian would look after her. After having breast-fed her and put her to bed my sister and I took off and soon were deep in conversations. Half an hour later I had an overwhelming feeling that I should call home to hear if everything was going all right… nobody answered the phone… I tried again and when still nobody answered the phone, we decided to drive back. Gian’s car wasn’t in front of the house and no light was on… I was outrages when I learned that he had left Lena alone and sat at the crackerbarrel with his mates! I couldn’t and didn’t want to accept that he didn’t think about anything but himself! And I was horrified by the thought of not being able to entrust Lena to his care and therefore being bound to the house for some time to come – was that what he wanted? He played down his behaviour and called me squeamish… I realized that he had no clue about the responsibility…
 
Was I really oversensitive? Was it wrong to trust him? Would I be bound to the house now for some time to come and neither be able to visit a course nor meet friends? Was Gian at the end an inveterate macho where only he himself, his business and his buddies mattered, whereas women and children weren’t any good?
There were no answers to my questions because every time I tried to speak with Gian about it, he denied it or played it down… with lies he manipulated the facts, me and at the end also himself! – Things we do not accept do not exist for us, and what does not exist cannot be changed! – Gian’s behavior was incomprehensible for me and it hurt me, when he labeled me as a dreamer or even simply walked away… and simultaneously I wanted to understand… Yet I had no idea what I would let myself in for!





PS: Sharon Christie, thanks for helping me not getting lost in translation!


 
 
 
 
 
 
 
 
 


11.11.2012

11 - Emma ist schwanger / Emma is pregnant


 
11 - Emma ist schwanger
 


Ja, und plötzlich war ich schwanger... keine Ahnung weshalb! - Natürlich wusste ich, wie man schwanger werden kann - aber weshalb gerade jetzt? Hatte ich meine Pläne Gian zu verlassen und Südamerika zu bereisen doch nicht so ernst gemeint und war deshalb nicht vorsichtig genug bei der Verhütung gewesen? Mir wurde versichert, dass ich nicht schwanger werden könnte, solange die Heilung des entfernten Myons noch nicht abgeschlossen war… Aber vielleicht war ich auch einfach nur bereit für ein Kind!?
 
Jedenfalls empfand ich es als ein Wunder, dass sich nun ein Lebewesen in meinem Körper entwickeln würde! Es ist doch ein wahres Wunder wie aus vielen Mikroinformationen ein Lebewesen entstehen kann, oder?  - Wer ist wohl (weshalb) darauf gekommen von der Zellteilung auf ein anderes System zu mutieren? – So gesehen ist das Leben einfach nur genial!
 
So freute ich mich auf das Wesen, das zu mir kommen wollte und stellte meine Pläne in Nullkommanichts um! Gian hingegen war nicht sehr erfreut über meine Schwangerschaft… und da er auch darüber nicht sprechen konnte, schlug er mir in einem Brief eine Abtreibung vor… Das kam für mich überhaupt nicht in Frage! Das Wesen in meinem Bauch war schon in voller Entwicklung und hatte sicher bereits auch schon Füsschen! Weshalb sollte ich das unterbinden?! Wann, wenn nicht jetzt, ist der richtige Zeitpunkt für ein Kind? - Ich war fest entschlossen mein Kind gegebenenfalls auch alleine gross zu ziehen!  Gian verstand meine Argumente und wollte zudem sein Gesicht nicht vor der Gesellschaft verlieren… er wollte weder seine schwangere Freundin in Stich lassen noch sein Leben aufgeben… So versprach er mich zu unterstützen und wir beschlossen unsere Beziehung weiterzuführen…

Ich arbeitete damals in einem internationalen Rohstoffkonzern und verdiente mehr als Gian in der Firma seines Vaters. Ich liebte meinen Job, die Reisen und den Kontakt mit vielen verschiedenen Leuten und hätte deshalb gerne nach der Geburt reduziert weitergearbeitet… Gian lehnte jedoch eine Arbeitsteilung entschieden ab und beteuerte, dass er niemals Hausmann werden würde! Ich konnte ihn nicht einmal umstimmen, als ich ihm erklärte, wie wertvoll es ist die Chance ein Kind gross werden zu sehen nutzen zu können… Da ich mein Kind nicht von Fremden erziehen lassen wollte, blieb mir nichts anderes übrig als zu kündigen, was mir eigentlich nicht viel ausmachte, da ich mich riesig auf die neue Aufgabe freute! Mein Arbeitgeber überliess es mir, wie viel und wann ich arbeiten wollte, erst als ich Ende 8. Monat einen Auffahrunfall erlitt, fand er es verantwortungslos und legte mir nahe zu Hause zu bleiben… mein Gott, war ich unglücklich! Mit einem solch abrupten Schnitt hatte ich überhaupt nicht gerechnet! Natürlich hatte ich schon bald den Vorteil wahrgenommen und nutze den letzten Monat vor der Niederkunft um vieles zu erledigen und vorzubereiten… Und übrigens wurde mir bis 3 Monate nach der Geburt noch der volle Lohn überwiesen – und eine solch tolle Firma musste ich verlassen! : (

Die Schwangerschaft verlief ohne Komplikationen und doch beschäftigten mich viele Gedanken… Würde ich alles richtig machen können? Wie würde mein Kind einmal mit diesen Tatsachen umgehen – würde ich die Wahrheit verschweigen nur um eine schmerzliche Auseinandersetzung damit zu ersparen? - Würde mein Kind ‘normal‘ auf die Welt kommen? Wenn nicht, was mache ich dann? Da ich keine Ahnung hatte, beschloss ich einer Stiftung für behinderte Kinder einen Betrag zu überweisen, wenn mit meinem Kind alles in Ordnung sein würde… Und dann erinnere ich mich noch an ein merkwürdiges Erlebnis: Eines Nachmittags hatte ich plötzlich das Gefühl, dass ein verstorbener Freund da war… er schien sich von mir zu verabschieden obwohl er schon seit mehr als 2 Jahren tot war – komischerweise kam meine Tochter Lena genau 3 Jahre nach seinem Todestag zur Welt… war das ein Zufall?
 
Als ich mit Lena schwanger war, konnte ich mir keine Vorstellung machen, wie mein Kind aussehen und sein würde! Und als sie da war, konnte es niemand anders sein! - Es ist wie mit Ideen schwanger zu sein: Die Entwicklungsphase sagt noch nichts über das Resultat aus, denn auch dieses reift gemäss den gegenwärtigen Umständen und entwickelt sich somit immer weiter…
 
 
 
 
 
PS: Daniela Schwendner, danke fürs Korrekturlesen!

 
 
 
 
 
 


11 - Emma is pregnant

 
Yes, and suddenly I was pregnant… no idea why! – Of course I knew how we can get pregnant – but why exactly now? Didn’t I take my plans to leave Gian and travel through South America seriously enough and therefore wasn’t careful enough with contraception? I was assured that I couldn’t get pregnant while I was still recovering from the removal of my myoma… But maybe I was just ready for a child!?
 


Anyway, I saw it as a miracle that a creature would develop in my body now! Isn’t it an absolute miracle how a being can grow out of micro information? – I wonder what gave who the idea to mutate from cell division to another system? – From this perspective live is simply ingenious!
 
Thus I was looking forward to the creature who wanted to come to me and reorganized my plans in two shakes of a lamb’s tail! Whereas Gian wasn’t delighted by my pregnancy... he wasn’t even able to talk about it and wrote me a letter proposing an abortion... For me this was absolutely out of the question! The creature in my belly was already in full development and surely had its tootsies by now! Why should I stop this?! When, if not now, is the right time for a child? – I was determined to raise my child, if necessary alone! Gian recognized my arguments and moreover he didn’t want to lose face in society... he neither wanted to betray his pregnant girl friend nor did he want to abandon his live... That’s why he promised to support me and we decided to carry on with our relationship...

At that time I worked with an international coal trading company and earned more than Gian who worked at his father’s firm. I loved my job, the travel it involved and dealing with lots of different people and therefore would have loved to keep on working part-time after birth... Gian adamantly opposed any suggestion of a split of homemaking responsibilities which he considered the work of a woman! I not even could change his mind by encouraging him to realize how precious it was to have the opportunity to see a child grow up... Because I didn’t want strangers to educate my child, I had no choice but to quit my job, which in fact I didn’t mind that much as I was thrilled by my new mission! My employer left it to my discretion how much and when I worked, until I was involved in a rear-end collision car accident when I was pregnant eight months. He regarded it as irresponsible and advised me to stay home... my God, how desolate I felt! I hadn’t planned on such an abrupt cut at all! Of course, before long I had recognized the advantage of it and benefitted from the opportunity to organize and prepare lots of things before it was time to give birth... And by the way, I was earning full pay until 3 months after birth – such a terrific company I had to leave! : (
 
My pregnancy proceeded without any complications and yet still lots of thoughts bothered me... Would I be able to do everything properly? How would my child handle those facts – would I withhold the truth only to save the trouble of a painful truth? - Will my child be ‘normal’? If not, what will I do? Because I was so concerned and uncertain, I decided to make a donation to a foundation for handicapped children if everything was alright with my child... And then I remember a very strange thing: One afternoon I suddenly had the feeling of a deceased friend being very close... he seemed to say goodbye despite the fact that he was already been dead for over 2 years – strangely enough my daughter Lena came into the world exactly 3 years after his demise... was it a coincidence?
 
When I was pregnant with Lena, I couldn’t imagine how my child would look and she would be like! And once she arrived, it couldn’t be anybody else! – It is like being pregnant with ideas: The phase of development gives no evidence to the outcome as it keeps on maturing dependant on actual circumstances and thus developing on and on...





PS: Sharon Christie, thanks for helping me not getting lost in translation!




04.11.2012

10 - Schatten über dem Paradies / Shadows in paradise



10 - Schatten über dem Paradies 

 
 
Paradies… gibt es das überhaupt oder stellen wir es uns nur vor? Sind es die kurzen Glücksmomente, die wir uns zurücksehnen, die unsere Vorstellung von Paradies prägen – einen Platz, an dem wir uns glücklich und geborgen fühlen? Diese Momente des Glücks sind meist von kurzer Dauer, welche wir glücklicherweise durch unsere Erinnerungen daran verlängern können wann immer wir sie ins Gedächtnis rufen! Unsere Erinnerungen sind jedoch nichts anderes als eine vergangene Bestandsaufnahme und haben nichts mit dem Hier und Jetzt zu tun, weil sich ja konstant alles verändert… nichts kann nochmals genau gleich geschehen und erlebt werden! Aber gerade viele dieser Glücksmomente und ihre Nachwirkungen machen aus einem eigentlich banalen Leben etwas Spezielles! Erfahren wir hingegen nur wenige oder sogar selten Momente, in denen wir uns glücklich fühlen, dann hat das überhaupt nichts mit einem Paradies am Hut und wir müssen schleunigst etwas verändern bevor wir uns damit abfinden!

Als ich Gian 5 Jahre nach unserem One-Night-Stand wiedertraf und wir uns ineinander verliebten, fühlte ich das Paradies ganz nah… ich sah seine ganze Festplatte mit einer grossen Palette von Kapazitäten und ging unsere Beziehung mit einem enormen Optimismus, Idealismus und Glauben an Gian an. Ich war bereit für eine Beziehung und auch dafür sie zu pflegen! Aber schon nach kurzer Zeit bemerkte ich, dass ich versuchte alleine eine Partnerschaft aufrecht zu erhalten, die aber wie der Name schon sagt Bereitschaft zweier Personen erfordert… Gian nutzte sein Potential gar nicht und hatte sich bereits irgendwie in bequemen Mustern festgefahren… und nun, da er die Gelegenheit hatte mehr daraus zu machen, wollte er nicht… oder konnte er nicht? - Plötzlich waren die Wolken da und ich stand im Schatten…

Gian verbrachte seine Zeit lieber am Stammtisch und im Urlaub mit andern als mit mir… Wenn er mich besuchen kam, dann hatte er Lust auf Sex oder gerade nichts Besseres vor und schlief kommentarlos auf meinem Sofa ein! War ich denn so langweilig? – Ich begann es tatsächlich langsam zu glauben und nahm es gegen meine Person, wenn er anderen Aufmerksamkeit zeigte, sich bei mir aber nicht bemühte! Komischerweise war er immer sehr zuvorkommend und höflich zu mir, wenn andere anwesend waren – er konnte es also doch! Er beherrschte die guten Manieren, die ihm beigebracht wurden, und beeindruckte immer wieder, wenn er zum Beispiel mir und andern zuerst die Autotür öffnete… Ihm selber war diese Wirkung bewusst und wichtig, sonst hätte er solche galanten Handlungen schon längst eingestellt! - Vielleicht wurde er so konditioniert, dass ihm alles daran lag einen guten Eindruck zu hinterlassen? Oder wollte er damit blenden um von seinem wahren Ich abzulenken? – So geschieht es oft bei neuen oder oberflächlichen Bekanntschaften, dass man sich vom Schein blenden lässt… und solange jemand diesen Schein wahren kann und niemanden nah an sich heran lässt, können unentdeckt zwei total verschiedene Persönlichkeiten entwickelt, gepflegt und ausgelebt werden…
 
Diese Situation machte mir sehr zu schaffen weil ich der Ansicht war (und immer noch bin!), dass eine echte Partnerschaft kann nur mit gleichen Zielen, Rechten und Pflichten funktionieren! Da sich Gian jedoch nicht aktiv an unserer Beziehung beteiligte und ich das so nicht akzeptieren konnte, war mein erster Schritt ihn darauf anzusprechen und ihm behutsam meine Empfindungen darzulegen… Dabei entdeckte ich zum ersten Mal, dass Gian emotionalen Gesprächen auswich: Er schaute mir nicht in die Augen, antwortete nicht und lief weg… Mit einer solchen Reaktion hatte ich bisher noch nie etwas zu tun gehabt und gleichzeitig wusste ich auch, dass wenn ich es einfach so gewähren liess, wir uns schon in kürzester Zeit auseinandergelebt hätten! War ihm das egal oder sogar recht? Wollte er gar nicht, dass uns gemeinsame Ziele und Zeit verbinden? Weshalb nur? - Ich hatte keine Ahnung was in ihm vorging und wollte ihm sicher nicht unrecht tun sondern nur richtig stellen und verstehen… Gian aber verschloss sich immer mehr und liess mir keine andere Wahl als noch genauer hinzusehen um verstehen zu können!

Weshalb war es so schwierig für Gian sich mitzuteilen? – Hatte er in seiner Jugend schlechte Erfahrungen damit gemacht sein Innerstes zu offenbaren und nun deswegen Angst vor Reaktionen? Oder rührte sein Desinteresse an mir daher, weil er in einer patriarchischen Welt aufgewachsen war, in der Frauen und Kinder wenig oder sogar nichts wert sind? War diese Auffassung auch der Grund, weshalb er nur beim Sex Nähe zeigen konnte? Oder war ihm am Ende mein Mut und meine Intelligenz ein Dorn im Auge, die es mir schliesslich ermöglichten seine Glanznummer zu durchschauen? – Anstatt einen Hinweis dankend anzunehmen und somit die Gelegenheit ergreifen etwas zu überdenken und daran zu wachsen, hatte er Angst sein Gesicht zu verlieren… zog sich kommentarlos zurück und strafte mich mit einer überheblichen Arroganz… Ich fragte mich, ob ich tatsächlich jemanden lieben könnte, ohne dass meine Liebe erwidert wird?!

Das war nun wirklich nicht mein Traum einer Beziehung… Ich konnte es nicht fassen, was mir da widerfuhr, und schämte mich dafür… Deswegen behielt ich meine Probleme für mich, bis sie mich zu erdrücken drohten – ich wurde depressiv und erkrankte an einem Krebsleiden… Damit gelange ich glücklicherweise an kompetente Ärzte, die den Grund meiner Erkrankung suchten und mir dann nahe legten, die Beziehung mit Gian zu beenden. Nach der Entfernung eines gutartigen Myoms beschloss ich die Beziehung zu beenden und für ein halbes Jahr Südamerika zu bereisen – und der Urlaub wurde von meinem Arbeitsgeber bewilligt! 






PS: Daniela Schwendner, danke fürs Korrekturlesen!
 
 
 
 
 
 
 
 
 

10 - Shadows in paradise


Paradise… does it really exist or do we just imagine it? Do the short moments of happiness, which we are longing to return, shape our imagination of paradise – a place where we feel happy and secure? Most times those moments of happiness are short-lived, but luckily we can prolong its duration with our memories whenever we recall them! Our memories are nothing but an inventory item from the past and have nothing to do with the here and now, as everything changes constantly… no experience can be repeated in the exact same way! But those memories of the many happy moments and their outcomes can turn a rather trivial life into something special! Whereas, if we experience only a few moments of happiness, it is a far cry from paradise and we must change something rather than resign ourselves to accepting less!

When I met Gian again 5 years, after our one-night-stand, we fell in love and I felt paradise very close… I saw his whole hard disk with a big range of capacities and approached our relationship with enormous optimism, idealism and trust in him. I was ready for a partnership as well as to foster it! But after only a short time I realized that it was only me trying to keep up a partnership which, as its name implies, demands willingness of two persons… Gian didn’t use lots of his potential and somehow was already stuck in convenient patterns… and now, facing the option of making more of it, he refused… did he not want to or wasn’t he able? – Suddenly the sky became overcast and I was overshadowed…

Gian preferred to spend his time at the crackerbarrels and on vacation with others rather than being with me… When he came to visit me, it seemed it was mainly for sex and had no better plans and dropped off to sleep on my sofa without comment! Was I that boring? – I really started to believe it myself and took personal offence when he showed attention to others but didn’t care about me! Strangely enough, when others were around he was always very courteous and polite to me – so he was able after all! He mastered the good manners he was taught and impressed again and again when for example he opened the car door for others first… He must have been aware of the impacts which were important to him; otherwise he would have abandoned such chivalrous actions a long time ago!  - Maybe he was conditioned to regard it as utmost important to leave a good impression? Or did he intend to bedazzle in order to distract from his true self? – So it often happens when having new or superficial acquaintances that we are blinded and taken in by appearance… and as long as somebody is able to keep it up and prevent others getting close, unnoticeably two totally different identities can be developed, fostered and lived…

I didn’t feel comfortable with the situation at all because I was (and still am) of the opinion that a real partnership only can work out with equal goals, rights and duties! But because Gian didn’t actively engage in our relationship and I couldn’t accept it, my first step was to talk to him and carefully explain how his actions made me feel… That’s when I noticed for the first time that Gian avoided emotional discussions: He didn’t look me in the eyes, didn’t answer and walked away… I had never had to deal with such a reaction before and simultaneously I realized that if I simply allowed it, we would have grown apart in no time! Did he not mind or was he even okay with it? Did he not want us to have a future together, living our common goals and time? Why? – I had no clue what was going on in his head and by no means did I want to do him wrong but only set things right and understand… Gian though cloistered himself away more and more and forced me to look even deeper in order to be able to understand!

Why was it that difficult for Gian to communicate? – Had he had bad experiences when revealing his innermost feelings and now was afraid of reactions? Or did his lack of interest arise from a patriarchal education where women and children are not worth a lot or even nothing? Was his interpretation of love also the reason why he was only able to be close with me when having sex? Or was it really my courage and my intelligence that was a thorn in his flesh, but consequently enabled me to see reality? -  Instead of acknowledging and thanking me for sharing my thoughts and insights and thus taking the opportunity to think it over and grow with it, he feared losing face… without comment he cloistered himself away and punished me with a boastful arrogance… I asked myself, if I really was able to love somebody unconditionally without having it returned?! 

That really wasn’t my dream of a relationship… I couldn’t believe what happened to me and felt ashamed… That’s why I kept my problems for myself until they threatened to crush me – I became depressed and got cancer… Fortunately I encountered competent doctors who searched for the reason of my illness and advised me to terminate my relationship with Gian. After having a benign myoma removed I decided to break up and travel through South America for half a year – and my request was approved by my employer!





PS: Sharon Christie, thanks for helping me not getting lost in translation!