6 - Emma wird Emma
Meine ersten Jahre hier auf Erden verbrachte ich also, wie alle andern auch, vor allem beobachtend und mich orientierend… Um zu verstehen, wo ich und was um mich herum war, musste ich zuerst die Menschen um mich herum verstehen. Ich begann alles Neue mit dem, das ich schon zu wissen glaubte, zu vergleichen, und einen Zusammenhang zwischen den Worten der Menschen und ihrem Verhalten sowie ihrer Erscheinung zu finden… Wenn ich will, kann ich fühlen in welcher Verfassung sich mein Gegenüber im Moment befindet, denn mit seinem Verhalten und seiner Erscheinung verrät jedes Lebewesen seinen momentanen Zustand! Jedes Lebewesen zeigt stets nur sein eigenes aktuelles Resultat aus seinen Erfahrungen und was es daraus macht(e)! Jede Erscheinung ist das Produkt aus der genetischen Basis sowie aus den Erfahrungen und dem Umgang mit der Umwelt und sich selbst… jede Mimik und Gestik widerspiegelt sich in unserem Aussehen und brennt sich schliesslich ein… so ergeben viele kleine Details ein Gesamtbild…
Immer wieder hielt ich auch mir selber den Spiegel vor und versuchte
herauszufinden, weshalb wir so sind, wie wir sind… Und genau das war mein erster
Schritt in die Unabhängigkeit, denn ich akzeptierte nicht einfach nur blindlings
und begab mich damit auf die Ebene meines Gegenübers und/oder der Gesellschaft
um nach ihren Spielregeln zu spielen, sondern hinterfragte um dazuzulernen… Solange
ich abhängig von jemandem oder etwas bin, reagiere ich und spiele auf einem beschränkten
Spielbrett um das zu erhalten, was ich denke zu benötigen... Ich bin solange
abhängig bis ich keine Angst mehr vor irgendwelchen Konsequenzen habe und somit
nicht mehr einfach reagiere sondern agiere!
Diese Angst kann ich nur verlieren, wenn ich mich auf verschiedene Spielbretter
wage und verschiedene Spiele kennen und durchschauen lerne, was mir schlussendlich
Möglichkeiten ausserhalb eines limitierten Spielfeldes eröffnet!
Nun war es also Zeit unabhängig von andern zu werden und mich auf mich
selber verlassen zu können... Konnte ich das? - Keine Ahnung, aber ich wollte! Zuerst
wollte ich mir einen Überblick verschaffen, was den Geist unserer Erde
ausmacht… ich begann mich mit verschiedenen Künsten und Wissenschaften zu
beschäftigten (wie der bildnerischen Gestaltung, Musik, Sprachen, Astrologie,
Astronomie, Psychologie, Traumdeutung, Numerologie, Graphologie, Chiromantie, Theologie,
Philosophie und Pädagogik) sowie meine Horizonte auf Reisen zu erweitern – diese gesammelten Erfahrungen regte immer
wieder meine natürliche Neugier an mich über Grenzen hinaus zu wagen und Tiefen
selber zu ergründen… was mich schlussendlich auch immer wieder zu mir selbst
führte und veranlasste erst einmal mit mir selber über die Bücher zu gehen um
herauszufinden, wer und wo ich eigentlich war und wohin ich gehen würde…
Nach dem Abitur beschloss ich mehr von der Welt zu sehen und mein
Englisch zu vertiefen. Ich verbrachte 8 Monate in den USA und reiste viel herum.
Als ich zurückkam, bezog ich meine erste eigene Wohnung und arbeitete als
Receptionistin in einem 4-Sterne Hotel – das waren meine weiteren Schritte in
die Selbstständigkeit! Um aber schlussendlich
Emma zu werden, sonderte ich mich ein Jahr lang ab um meine Gedanken und die
daraus gewonnen Erkenntnisse niederzuschreiben und in einem Buch zusammenzufassen.
In dieser Zeit reduzierte ich meine Kontakte auf die bei der Arbeit, traf mich gelegentlich
mit meinem Liebhaber um mich auch körperlich ab zu hingeben zu können und
besann mich hauptsächlich auf mich selber. Die damals erworbenen Erkenntnisse
begleiten mich heute noch und oft hatte ich sogar die Gelegenheit sie mit neuen
Erkenntnissen zu bereichern!
Auch wenn ich nun
erwachsen bin und vieles weiss, habe ich etwas Wichtiges aus meiner Kindheit
beibehalten: Die Neugier Neues zu
erfahren und den Mut Bestehendes zu hinterfragen! Ich habe den Mut neue Wege zu gehen, meine Ideen
mitzuteilen und wenn möglich umzusetzen. Und ich habe gelernt, wenn ich
kritisch hinterfrage, werde ich unweigerlich auf die Wahrheit stossen… und sie
wird mir den richtigen Weg weisen. Nur wenn ich meinen eigenen Weg gehe, spüre mich
selbst und werde keine angepasste Maschine! In einer festgefahrenen Gesellschaft,
die hinter dem Geld herjagt und Verantwortung am liebsten von sich weist, ist
das nicht immer einfach… Nichtsdestotrotz versuche ich jeden Tag als
den ersten und den letzten anzugehen – wissbegierig nach Neuem, wenn möglich
ohne vorgefasste Meinungen, und wissend, dass ich vielleicht nie mehr die
Gelegenheit erhalten werde etwas wieder gut zu machen…
Aber trotz geistiger Freiheit war und werde ich immer in irgendeiner Form
abhängig von meiner Umwelt sein… Wenn mich in der Kindheit die Werte und
Probleme meiner Eltern prägten, dann sind es heute die meiner Freunde und
Arbeitswelt! Wenn ich richtig einschätzen und verstehen kann, sehe ich die Wahrheit
und habe eine faire Ausgangsbasis.
PS: Daniela Schwendner, danke fürs Korrekturlesen!
6 - Emma becomes Emma
My first years on Earth I mainly spent the time observing and orientating myself, like everybody else… In order to understand where I was and what was around me, I first had to understand the people around me. I started to compare everything new with what I believed I already knew, and to find a relationship between the words of humans and their behaviour as well as their appearance… If I want I can feel what condition my peer is in at any given moment, as his behaviour and his appearance reveals what state he is in at the moment. Each and every creature demonstrates results of all its experiences and what it made of! Every appearance is the product of the genetic basis and the experiences as well as its dealings with the environment and oneself… each and every countenance and gesture mirror our appearance and finally will burn in our skin… that’s how lots of tiny details amount to an overall picture…
Again and
again I held up the mirror to myself and tried to find out why we are the way
we are… And exactly this was my first step into independence, because I refused
to just accept blindly and accept the expectations and standards of my peers or
society or play their game, but rather I questioned to learn more… As long as
I’m depending on somebody or something, I react and play on a limited playing
board to get what I think I need… I am dependant as long as I am afraid of
consequences and therefore just react instead of act! The only way to lose fear
is by being daring enough to try out other games and learn to play and figure
them out, which consequently opens new options outside of a limited playfield!
So it was now
time for me to become independent and able to rely on myself… Was I able to? –
No idea, but I wanted to! First I wanted to get an overview of what the spirit
of the Earth was … I started to devote myself to art and science (like design,
music, languages, astrology, astronomy, psychology, dream interpretation,
numerology, graphology, chiromancy, theology, philosophy and pedagogy) as well
as widen my horizons with travelling – these experiences time and again
inspired my natural curiosity to go beyond limits and fathom the depths by
myself... what finally again and again led to who I am and caused me to audit my books and find out who and where
I was as well as where I would go from here...
After
having taken my general qualification for university entrance, I decided to see
more of the world and improve my English.
I stayed in the US for 8 months and travelled a lot. When I returned, I
rented my own apartment for the first time and worked as a receptionist in a
4-star hotel – those were my further steps into independence! But to become
finally Emma, I cloistered myself for one year to write down my thoughts and
their resulting insights in a book. During that time, I reduced my contacts to
the ones at work, occasionally met my lover to let go physically too from time
to time and mainly focused on myself. The insights I acquired back then are
still with me and sometimes I even had the occasion to enrich them with new
ones!
Even now
that I am an adult and know a lot, one important thing from my childhood I will
always keep: Curiosity to explore new things and courage to question existing
things! I am courageous to go new ways, to communicate my ideas and if possible
to turn them into facts. And I learned that when questioning critically I always
get to the truth, inevitably… and truth will lead me the right way. Only if I
go my own way I will feel myself but won’t become an adopted machine! This isn’t
that easy in our gridlocked society which chases the money and refuses to take
over responsibility… Nonetheless I try to live every single day as if it is the
first and the last – inquisitively wanting to know new things, if possible
without preconceptions, and knowing, that there may not be another chance to
put something right…
But in spite of spiritual freedom I always was and
always will be influenced by my environment… When I was young I was guided by
the values and problems of my parents, now I’m influenced by my friends and the
working world! If I am able to judge correctly and understand, I see the truth
and I get a fair and solid basis from which to start.
PS: Sharon Christie, thanks for helping me not getting lost in translation!
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