02.09.2012

4 - Zurück zu den Wurzeln / Back to the roots

 
 
4 - Zurück zu den Wurzeln
 
 
Woher ich komme, weiss ich nicht, aber ich kann mich auch nicht erinnern, einmal nicht existiert zu haben… Ich kann mir gut vorstellen, dass der Schock, den man bei der Geburt erlebt, vieles auslöscht!? Demzufolge sind die Fragen ‘Wer bin ich?‘ und ‘Woher komme ich?‘ nur bezüglich dieser Welt zu beantworten - wenn überhaupt!

Meine Mutter erzählte mir von ihren adeligen Vorfahren und deren Unterschieden zum ‘Pöbel‘… so würden sie zum Beispiel nie auf die Strasse gehen, wenn sich das gemeine Volk dort aufhält. Das verstehe ich gut und versuche selber grossen Massen auszuweichen (auf der Strasse wie an den Wochenenden) – sind das meine adeligen Gehabe-Gene? Meine Vaters Mutter, also meine Oma, war eine Zigeunerin von Osteuropa – ihre Wander-Gene habe ich ganz bestimmt geerbt, sonst würde ich sicher nicht so gerne Reisen! Also muss doch etwas an dieser Gen-Geschichte dran sein… körperlich kann man nahe Verwandte oft erkennen, aber auch am Gehabe! Ich habe also nicht nur die Baustoffe meiner Eltern abbekommen, mein Vater und meine Mutter prägten auch meine ersten Erfahrungen hier auf Erden…
 
Aber woher kommen unsere Baustoffe? Irgendwann wird doch alles einmal entstanden sein!? Der vorwärtstreibende Trend heisst Expansion: Wenn etwas gedeiht, gibt es immer mehr… Alles muss also einmal rückwärts gerechnet bei 1 (dem Ursprung) begonnen haben, oder bei 0 (aus dem Nichts)? Dies schliesst aber nicht aus, dass es ähnliche Ursprünge (gleichzeitig) an verschiedenen Orten gegeben haben kann - Lebewesen können doch an verschiedenen Orten der Erde entstanden sein und sich dann entsprechend ihrer Möglichkeiten und der ihrer Umwelt entwickelt haben… gleiche und/oder ähnliche Bedingungen bringen gleiche und/oder ähnliche Produkte hervor… die 0 (das Nichts, das ja nicht nichts ist, sondern das, woraus alles entstand) war ja einmal auf der ganzen Erde bevor die 1 (das erste Lebewesen) zu existieren begann… Dies widerspricht übrigens nicht Darwins Theorie, sondern erweitert sie! (Ich bin ein grosser Charles Darwin Fan, ich bewundere nicht nur seine exakte Arbeit sondern auch seine wunderschöne und respektvolle Art seine Errungenschaften zu erörtern! Ich finde jeder Mensch sollte Darwins ‘Entstehung der Arten‘ einmal gelesen haben und sich Zeit nehmen seine Schritte nachzuvollziehen, was heutzutage mit Internet eine unterhaltsame Beschäftigung sein kann!)
 
Am Schluss ist alles doch nur eine Theorie, eine Möglichkeit oder Überlieferung… angereichert mit einer Prise eigener Interpretation… Dabei kann ich mich nicht einmal mehr erinnern, wann ich zu existieren begonnen habe! Nach der Befruchtung? - Ich bin sicher, nicht erst bei der Geburt, denn ich habe Lenas Charakter schon in meinem Bauch zu spüren bekommen! - Wo war ich vorher? War ich vielleicht ein Teil von meiner Mutter und einer meines Vaters? Gleichzeitig, abwechselnd wie zwischen Realität und Traum? Wie bin ich eigentlich ausgerechnet bei diesen beiden gelandet? Ob wir wohl wählen können, in welcher Zeit, an welchem Ort und in welche Familie wir hineingeboren werden?
 
Was ich inzwischen weiss ist, dass ich mein eigenes Produkt aber auch dessen Architekt bin… ich habe die Macht, das aus mir zu erschaffen, was ich für gut befinde! Was für mich gut ist, das musste und muss ich zuerst herausfinden… ist es das, was meine Mitmenschen und die Gesellschaft vorlebt und/oder das, was mein Herz und meine Erfahrung mir zeigt? Ich werde nie im Voraus wissen, was wirklich richtig ist… wenn ich aber kritisch bleibe, auch mir gegenüber, dann betrachte ich alles wie neu und untersuche es auf seine Richtigkeit. Mit Kritik umgehen lernen, lehrte mir auch viel über meine Mitmenschen… Weshalb kritisieren wir? - Um uns selber besser zu stellen oder den andern zum Mitdenken aufzufordern? Auf beiden Seiten steht zu oft falscher Stolz und Neid im Weg…so bin ich schon oft an eine Mauer gerannt und begann mich selber zu hinterfragen: Wenn ich blindlings folge, manchmal sogar wenn etwas in mir rebelliert, dann riskiere ich mich selber zu verlieren… wenn mir das bewusst ist, kann ich etwas dagegen tun, inne halten,  reflektieren und das Hier und Jetzt übernehmen lassen… plötzlich betrachte ich jede Minute wieder als wäre sie die erste und die letzte… dann erkenne ich meinen Weg wieder und  je mehr ich mich damit befasse und verstehe, desto klarer kann ich einen Sinn und  Ziele entdecken…
 
Trotzdem bin ich ziemlich eingeschränkt: Meine Festplatte ist die eines Menschen, meine Möglichkeiten sind die der Zeit, in der ich hier auf Erden lebe – ich kann zwar wollen, so sehr ich will, Veränderungen werden immer nur in kleinen Schritten erfolgen… Aber die Richtungen, die ich einschlagen kann, sind unendlich so wie auch die Natur immer neue Formen erfindet! Das aktuelle Produkt ist nur ein Bild, eine Momentaufnahme, und verändert sich ständig, je nach Begebenheiten…
 
 
 
 
 
PS: Daniela Schwendner, danke fürs Korrekturlesen!
 
 
 
 
 
 
 
 
4 - Back to the roots

 
I have no idea, where I come from, nor can I remember never existing… I can imagine that the shock of birth erases a lot!? Consequently the questions ’Who am I?’ and ‘Where do I come from?’ can only be answered in the light of this our world – if at all!
 
My Mum told me about her aristocratic ancestors and their distance from the ‘mob’… they wouldn’t go on the streets for example when the common herd was out there. I can understand this quite well and try to avoid big masses myself (on the streets as well as at the weekends) – are those my aristocratic demeanour-genes? My Dad’s mother, thus my grandma, was a gipsy from Eastern Europe – for sure I have inherited her migratory genes, otherwise I wouldn’t love to travel! Consequently there must be some truth behind the gene-story… often we can recognize close relatives by their physical appearance, but also by their behaviour! Hence I haven’t got only the building material from my parents; my Mum and Dad also coined my first experiences here on Earth...
 
But where do our building materials come from? At some time everything began to exist... The propulsive trend is expansion: If something prospers, eventually there will be more and more... Everything, when counting back, must have begun at 1 (origin), or with 0 (out of thin air)? But this doesn’t exclude the possibility that there could have been similar origins (at the same time) at different places – creatures could have emerged at different places on Earth and developed according to their possibilities and those of their environment... same and/or similar conditions produce same and/or similar products... 0 (nothing, which isn’t really nothing but where everything came from) was everywhere on Earth before 1 (the first creature) started to exist... Of course this doesn’t disagree with Darwin’s theory, in contrary – it amplifies it! (I’m a big Charles Darwin fan, not only do I admire his accurate investigations but also his lovely and respectful way of ‘placing his bet’! In my opinion everybody should read Darwin’s ‘Origin of Species’ and take one’s time to reconstruct his steps (which nowadays with the internet, is quite an entertaining activity).
 
In the end, everything is just a theory, a possibility or a tradition... enriched with a pinch of one’s own interpretation... and yet, I cannot even remember when I started to exist! After fertilization? – I’m sure not as recently as with birth, because I noticeably got to know Lena’s temper when carrying her in me! – Where was I before? Was I a part of my Mum and one of my Dad? At the same time switching like between reality and dreams? How did I end up with those parents out of everyone? What if we were able to choose at which time, at which place and which family we were born into?
 
What I do know in the meantime is that I’m my own product as well as its architect… I am able to create whatever I think is good of myself! But first I had and still have to find out what is good for me… is it what people and society set as the acceptable norm  and/or what my heart and experience tell me? I will never know in advance which will be the right way… but if I stay critical, also with myself, I will consider everything as new and examine its integrity. Learning to deal with criticism also taught me a lot about other people… Why do we criticize? - In order to cut a better figure or to challenge others’ ability to think for themselves? On both sides often pride and envy block the way… that’s how I often butt against a wall and started to scrutinize myself: If I follow blindly, sometimes even when something is rebelling inside, then I risk losing myself... if I am conscious of it, I can do something about it, look inward, reflect and let the here and now take over... suddenly again I will consider each and every minute as the first and last one... I will recognize my path and the more I deal with it, the more clearly I see and finally am able to spot a sense and goals...
 
Nevertheless I am restricted: My hardware is the one of a human being and  my options are the ones of the time being here on Earth – admittedly I can want as much as I do, all the changes will only happen step by step… Though the directions I am able to pursue are infinite like the invariably new forms nature invents, the actual product is but a picture, a snapshot in time, and changes constantly, depending on its opportunities…



 
 
PS: Sharon Christie, thanks for helping me not getting lost in translation!



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