8 - Emma ist verliebt
Mein Körper, mein Geist und meine Seele schreien nach dir… ich begehre
dich, möchte dir nah und eins mit dir sein… Ich will deinen Körper erforschen,
meinen durch dich spüren und mit dir für eine Weile in eine andere Welt abtauchen…
Ich habe das Verlangen alles über dich zu erfahren, meine Gedanken mit dir zu
teilen und mit dir in geistigen Höhenflügen ins Unendliche abzudriften… Ich
sehne mich danach dich zu lieben, von dir geliebt zu werden und mit deiner
Seele zu verschmelzen… Ich möchte dein wahres Ich kennen lernen – unvoreingenommen und ohne Erwartungen. Ich
will mich selber sein können und meine starken wie auch meine schwachen Seiten
ausleben. Und ich sehne mich danach mich an deiner Seite ‘zuhause‘ und geborgen
zu fühlen…
Das Gefühl der Verliebtheit ist mit dem Verstand kaum zu erfassen und
mit Worten fast nicht zu beschreiben… Ich schwebe und fühle mich zu allem
erhaben – alles, was ich mir vorstelle scheint möglich! All meine Einstellungen
sind auf das Höchstmögliche programmiert! Wenn ich von Liebe erfüllt bin macht
es mich stark und wenn sie erwidert wird unbesiegbar!
Aber, entfachen diese Adrenalinschübe nur Visionen, die nichts mit der
Wirklichkeit zu tun haben? - Wenn ich mich verliebe, dann sehe ich die komplette
Festplatte meines Gegenübers mit allen Möglichkeiten, die meine Wünsche und
Träume erfüllen könnten… Die Vorstellung meine Träume zu leben inspiriert mich,
spornt mich zu Höchstleistungen an aber macht mich auch blind für die Realität…
denn nur wenn ich glauben und hoffen kann, dass mein Auserwählter mit mir den
Traum einer gemeinsamen grossen Liebe leben möchte, kann ich ihn aufrecht
erhalten…
In der Realität hält der Zustand der Verliebtheit doch maximal 2 Wochen
an, dann verblasst der Glanz! Wenn wir die rosa Brille absetzen sehen wir
besser und mehr: Gemeinsame Ziele werden immer mehr nur die eigenen und es
findet schon bald kein gegenseitiges Pflegen und Hegen mehr statt…
Selbstverständlichkeit schleicht sich in den Alltag. Wünsche und Träume weichen
Erwartungen und Hoffnungen. Jeder ist zu sehr mit sich selber und seinen
kurzfristigen Begehren beschäftigt, die irgendwie immer und überall erfüllt
werden können, so dass die Kunst des Liebens verloren geht… und die
Bequemlichkeit schlussendlich siegt.
Was wenn es diese grosse ewige Liebe gar nicht gibt und uns alles nur
vorgegaukelt wurde? Ist die Vermehrung der alleinige Zweck weshalb man sich
verliebt? - Gewiss steigen die biologischen Chancen bei sexueller Anziehung,
die zweifellos besteht wenn man sich verliebt…
Weshalb denn, haben die Menschen gesellschaftliche Systeme (Gesetze und
Religionen) entwickelt, die eine ewige Bindung diktieren? Und warum glauben wir
in der heutigen Zeit noch an die grosse
Liebe und wünschen uns eine ewige harmonische Beziehung? - Setzt Verliebtheit
die Fähigkeit voraus Sorge
tragen
und eine bedingungslose Liebe
mit echtem Interesse und Respekt entwickeln zu können?
Ich glaube, der Zustand der Verliebtheit (wie fast alles) kann
kultiviert werden! Wenn ich meinen Partner immer wieder bewundern kann, kann
ich mich auch immer wieder in ihn verlieben… Dazu reicht echtes Interesse und
Respekt – genau wie es in der Phase der Eroberung intensiv gezeigt wird! Leider
betrachtet der Verliebte oft seine Eroberung als Besitz… echtes Interesse wie
auch der Respekt erlischt… und Besitzansprüche entstehen… Können und wollen wir
andere Menschen wirklich besitzen? Haben wir nicht schon genug damit zu tun uns
selber im Griff zu haben? Was bestimmt unsere Abhängigkeit vom andern? Sind es
die Muster, die wir entwickelt
haben und in die wir uns jetzt verstricken? Und was veranlasst uns alles in unserer Macht
zu tun um unseren Willen durchzusetzen? Ist es die Macht der Manipulation ein Spiel zu beherrschen? - Dabei ist es doch das schönste Kompliment,
wenn jemand aus freien Stücken mit mir zusammen sein will!
Eigentlich ist die Fähigkeit sich (immer wieder) zu verlieben sehr
erstrebenswert… darin ist keinerlei Frustration zu erkennen: Meine Wünsche und
Träume repräsentieren meine individuellen Bedürfnisse und Ideale, beflügeln
mich und hegen immerwährende Hoffnung! Es herrscht Spannung, denn nichts ist
vorhersehbar und alles möglich! Neue Erfahrungen beleben… ich kann entflammen,
auch wenn es nur für einen kurzen Moment ist und eine Zukunft nur in der
Fantasie erblühen kann - aber sie belebt!
Vielleicht sollten wir in Liebesbeziehungen wie in geschäftlichen
vorgehen und die emotionale Ebene sachlich angehen? Erst wenn wir über unsere
Wünsche sprechen und sie vergleichen, wissen wir ob sie vereinbar sind… Als ich
Gian kennenlernte, habe ich ihn nach seinen Wünschen und Träumen gefragt, er
gab mir aber keine Antwort noch war er an meinen interessiert! Da er sich
weigerte über Emotionales zu sprechen, fertigte ich einen Fragebogen an – vielleicht
geht Schreiben besser? Aber auch diese Fragen wurden nie beantwortet… War es
ihm nicht wichtig genug? Wollte er sich
nicht festlegen? Oder hatte er einfach nur Angst vor Gefühlen und war deshalb
unfähig sich darüber zu äussern… und zu lieben? – Das mit der Liebe war also
doch nicht so einfach, wie ich angenommen hatte!
PS: Daniela Schwendner, danke fürs Korrekturlesen!
PS: Daniela Schwendner, danke fürs Korrekturlesen!
8 - Emma in love
My body, my spirit and my
soul are crying out for you… I feel a vehement desire to be close to you and
one with you… I want to explore your body, feel mine through yours and submerge
into another world with you for a moment… I’m longing for getting to know
everything about you, sharing my thoughts with you and flying high together into
infinity… I’m craving for loving you,
being loved by you and melding with your soul… I want to know your true you –
unbiased and without expectations. I want to realize myself and show my strengths
and weaknesses. And I hunger after feeling at home and secure on your side...
The sensation of
infatuation is difficult to grasp and almost impossible to express in
words… I’m flying high and feeling above
all – everything I imagine seems possible! All my settings are tuned to the
highest possible sensitivity! When I am full of love it makes me strong and if
it is returned I feel invincible!
But, do those adrenalin
rushes merely spark off visions which have nothing in common with reality? –
When I fall in love I see the complete hard drive of my partner with all the
possibilities which could fulfill my desires and dreams… The idea of living my
dreams inspires me, stimulates me to maximum capacities but also makes me blind
to reality… because only if I believe in and am hopeful that my chosen one
shares my dream of a common big love, I am able to stick with it…
However, in reality the state
of being in love lasts for a maximum of 2 weeks, thereafter luster fades! If we
take off the rose-coloured glasses we see better and more: Common goals more
and more often become individual ones and before long there will be no more
mutual nourishing and cherishing… We take things for granted. Desires and
dreams make way for expectations and hopes. Everybody is too concerned about
himself and with his short-term needs, which somehow always and everywhere can be
satisfied, in a way that the art of loving gets lost… and convenience takes
over in the end.
What if the eternal love
does not exist and we were just lead to believe in it? Is reproduction the sole
purpose for falling in love? – Of course, the biological chances rise if there
is a sexual attraction, which undoubtedly exists when falling in love… How is
it that people developed social systems (laws and religions) which dictate
eternal obligations? And why do we still believe in eternal love nowadays and
desire a long and harmonious relationship? – Does infatuation imply the ability
of taking care and developing unconditional love with true attention and
respect?
I believe that the state of
being in love (like almost everything else) can be cultivated! Every time I
admire my partner there is a chance for me to fall in love with him again… It
only takes true attention and respect – exactly the way it is intensively practiced
in the stage of dating! Unfortunately people in love often regard their
conquest as a possession… true attention and respect lapse… and claims of
ownership arise… Do we really want to possess others? Can we? Aren’t we busy enough controlling ourselves? What
is it that makes us dependent on others? Is it the patterns we have developed and we now enmesh
ourselves in? And what motivates us to do just everything in our power to get
our way? Is it the power of manipulation to control the game? – And yet the
greatest compliment is somebody sharing his time willingly with me!
Actually the ability of
falling in love (again and again) is very desirable… it implies no frustration
whatsoever: My desires and dreams represent my individual needs and ideals,
lend wings and cherish perpetual hope! The fact that nothing is predictable and
everything possible creates tension! New experiences animate… I am capable of
catching fire, even if it is only for a short moment and future prospers solemnly
in my fantasies – it animates!
Maybe we should approach
love relationships like business relations and handle the emotional level
factually? Only if we talk about our desires and compare them we get to know if
they are compatible… When I got to know Gian I asked him about his desires and
dreams, but he didn’t answer my questions nor was he interested in mine!
Because he refused to talk about emotional matters I drew up a questionnaire –
maybe he is capable of writing? But also those questions never got answered…
Was it not important enough for him to reply? Did he want to be noncommittal?
Or was he simply afraid of feelings and emotions and therefore incapable to
talk about it… and to love? – Oh dear, the thing with love wasn’t that easy as
I had supposed!
PS: Sharon Christie, thanks for helping me not getting lost in translation!
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