09.12.2013

37 - Emmas Weg / Emma's way


 

37 - Emmas Weg


 

Da stand ich also wieder… alleine auf meinem Weg und hatte keine Ahnung, wohin er mich führen würde… Ich wollte ihn gehen und wusste, dass ich immer die Wahl haben würde und für alles, was ich tat, die Verantwortung übernehmen wollte. Alles, was mir blieb war ich selber und mein Urvertrauen… alles würde so kommen wie es musste… und ich würde wie bisher immer die Chance haben das Beste aus der Situation zu machen. Ich wollte mir selber treu bleiben und mich selber immer fühlen können… so unvoreingenommen und begeisterungsfähig zu leben, als wäre es mein erster Tag, und so weise und genussvoll, als wäre es mein Letzter…

Was ich aber unbedingt musste, war mein Selbstvertrauen stärken. Ich durfte mich nicht mehr nur an Gian orientieren, sondern nach Grösserem, und ich wollte daraus lernen und wachsen. Ich suchte nach grösseren Zusammenhängen, die aus aufrichtigen Feedbacks und Inputs ersichtlich wurden und die Teilen und Verbesserung zuliessen. Und ich war nicht mehr willig unsere Beziehung alleine zu tragen… denn ich begann unter der Last zusammen zu knicken und Unzufriedenheit nahm immer mehr Platz ein… Das Zusammenleben erschien mir immer mehr als Einsamkeit und eine glückliche Beziehung wie ein Märchen… Ich wollte aber glücklich sein!
 
Nur, wie sollte ich das unter diesen Umständen schaffen? Ich konnte Gian nicht zwingen mir Liebe und Aufmerksamkeit zu schenken… Und wie es sich gehört, kam die Familie und das Gemeinsame an erster Stelle – dann, wenn überhaupt Zeit dafür übrig blieb, meine eigenen Interessen… Es war ein ständiges Jonglieren mit der Zeit um meine ‘Dinge’ doch noch unterbringen zu können. – Nahm ich mich und meine Ziele zu wenig wichtig!? Und war ich ein konditioniertes Opfer der Gesellschaft? - Ich war oft so erschöpft und ohne Hoffnung, dass ich es abwog, was wohl mehr Sinn machen würde: Aufgeben und unzufrieden sein oder kämpfen und vielleicht glücklich sein?

Kämpfen schien mir wenigstens einen Versuch wert… Ich fantasierte von einem Job, wo ich nur arbeiten würde wenn Lena in der Schule ist… Wenn ich darüber sprach, wurde ich klar als Phantast und Träumerin betitelt, aber es dauerte keine 3 Monate, bis ich genau einen solchen Job fand - und das noch im Nachbarhaus! Es war einfach nur ideal: Ich hatte Kontakt mit andern Menschen und eine intellektuelle Herausforderung, ich konnte meine Sprachkenntnisse anwenden und verdiente mein eigenes Geld! Und das alles zu perfekten Arbeitszeiten, angepasst an Lenas Stundenplan - so konnte ich weiterhin für sie da sein! Dies stärkte mein Selbstvertrauen enorm und als die Firma 2 Jahre später verkauft wurde, begann ich ein 2-jähriges Vollstudium um Primarlehrerin zu werden (gemäss Berufsberater der ideale Job für mich!). Lena war damals bereits 12 Jahre alt, sehr eigenverantwortlich und konnte und wollte vor allem auch selbstständig lernen. - Die Chance kam und ich hab sie beim Schopf gepackt! : )

Die anfänglich einfachen Reisen dehnten sich zu grossen Abenteuern aus und ich nahm Lena überall hin mit. Materielle Güter bedeuteten mir nie so viel, aber Erfahrungen zu sammeln und Erlebnisse mit Lena zu teilen, das war es wert zu leben! Und zudem, niemand kann uns unsere Erfahrungen nehmen! : ) Je mehr Erfahrungen wir uns anhäufen, auf einen desto grösseren Erfahrungsschatz kann unsere Intuition zurückgreifen… Und das ist in meinen Augen der wertvollste Schatz!

Es wurde höchste Zeit, dass ich endlich erwachte, die Sackgasse erkannte und meine Wunschvorstellungen in die Tat umsetzte! Ich wollte mich nicht mehr nach versprechenden Worten wie Vertröstungen, Bestreitung und Lügen richten, denn nur Taten zeigen was Realität ist und wie wir wirklich sind… und ich wollte ernst genommen werden – wenn auch nicht von Gian! Ich durfte es nicht mehr länger gegen mich nehmen, dass er lieber mit andern zusammen war als mit mir… es war nicht mein Problem und ich durfte es nicht zu meinem machen! Ich hatte schliesslich auf alle möglichen Arten versucht ihn zu öffnen - aber ihm auch dabei geholfen nichts zu verändern indem ich nichts änderte und alles zuliess… Mein Glück und meinen Schmerz spüre nur ich selber. Nur weil Gian nicht fähig war mir Liebe und Aufmerksamkeit zu schenken, bedeutete es noch lange nicht, dass ich ohne Liebe sein musste!?

Mein Weg ist mein eigener Weg – mit all meinen individuellen Erfahrungen… und eigentlich ist es völlig egal, was andere denken - denn jeder kann nur das denken, wozu er fähig ist…





Daniela Schwendner, danke fürs Korrekturlesen!
 
 








37 - Emma’s way


 

So here again I went on my own... on my own way and had no idea where it would lead me to... I wanted to go it and knew, that I would always have the choice and that I wanted to take over the responsibility for what I did. All that was left was I and my basic trust... everything will fall into place... and as always I would have the chance to make the most of the situation. I wanted to stay true to myself and be able always to feel myself... live so open minded and enthusiastically, as if it were my first day, and so wisely and appreciatively, as if it were be my last...

But what I really needed was to strengthen my self-confidence. I wouldn’t orientate myself no longer to Gian, but rather shoot for the moon, and I wanted to learn from it and grow. I was looking for larger contexts, which became evident from sincere feedbacks and inputs and allowed sharing and improvement. And I was no longer willing to carry our relationship all by myself... because I started to crack under the pressure and discontent began to take over... Life together more and more appeared as loneliness and a happy relationship as a fairy tale... But I wanted to be happy!

Only, how would I manage under these circumstances? I could not force Gian to give me love and attention... And as it should be, family and common came first - then, if any time remained for it, my own interests... It was a constant juggling with time to be able to place my 'things'. Did I take myself and my goals not seriously enough? And was I a conditioned victim of society? – Often I was so exhausted and without hope that I weighed the odds and what probably would make more sense: Giving up and being dissatisfied or fighting and perhaps being happy?

Fighting seemed to me at least worth a try... I was fantasizing about a job where I would only work when Lena was at school... When I talked about it, I was called a (day) dreamer, but it did not even take 3 months until I had exactly such a job - and this in the house next door! It was just perfect: I was in contact with other people and able to use my language skills, I had an intellectual challenge and earned my own money! And all with perfect working hours, adjusted to Lena's timetable like that I still could be there for her! This strengthened my confidence enormously and when the company was sold two years later, I started a 2-year full-time study to become a primary school teacher (the ideal job for me according to my career consultant!). Lena was already 12 years old then, very responsible and above all determined to learn autonomously. - The chance arrived and I seized it! : )

The initially simple travels stretched out to great adventures and I took Lena with me everywhere I went. Material things never meant so much to me, but collecting experiences and sharing them with Lena was worth living for! And moreover, nobody can take our experiences away! : ) The more experience we accumulate the larger is our treasure trove of experience our intuition can draw on... And this, in my eyes, is the most valuable treasure!

It was high time I finally woke up, noticed the dead-end street and put my wishful thinking into reality! No longer did I want to depend on promising words like empty promises, denial and lies, as only deeds show what reality is and how we really are... and I needed to be taken seriously - albeit not by Gian! I would not take it any longer against me that he preferred to be with others rather than together with me... it was not my problem and I would not make it to mine anymore! After all I had tried in every possible way to open him - but also helped him not to change anything as I did not change anything and allowed it to happen... Only I myself can feel my happiness and pain myself. Just because Gian was not able to give me love and attention, it did not mean that I had to go without!?

My way is my own way - with all my individual experiences... and actually it does not matter at all what others think - as everyone can only think what he or she is capable to think...





Sharon Christie, thanks for helping me not getting lost in translation!
 
 

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