27 – Emma auf der Suche nach dem
heiligen Geist
Neben all der Arbeit im Haus und mit meiner Tochter, die ich natürlich
möglichst perfekt ausführen wollte, blieb mir nicht viel Zeit mich mit meinen
vielen Interessen zu beschäftigen. Zudem betrachtete ich mich und meine
individuellen Wünsche weniger wichtig als die gemeinsamen…Und da ich mich nie nur
auf ein Ding konzentrieren konnte, lernte ich unweigerlich mit der Zeit zu jonglieren
um alles erledigen und vielleicht dann am Schluss doch noch irgendwie Zeit für
mich in mein Programm schmuggeln zu können...
Mein Geist drang schon seit ich denken kann nach Weiterentwicklung, so
liebte ich es zum Beispiel Sprachen zu lernen: Breites Grundwissen hatte ich
bereits in meiner Ausbildung wie Schulen erworben, so konnte ich mich nun
autodidaktisch vertiefen und verfeinerte später meine Kenntnisse in
verschiedenen Sprachaufenthalten…Heute spreche ich 7 Sprachen, 6 davon ziemlich
gut, was mir die Kommunikation mit anderen Menschen fast auf der ganzen Welt
ermöglicht! ; )
Ich strebte immer nach geistiger Weiterbildung und innovativen
Möglichkeiten, die durch neue Gedankengänge angereichert werden. Deshalb konnte
ich nie viel mit nur einfach unterhaltenden Romanen anfangen - zudem musste ich
gar nicht unterhalten werden, sondern wollte etwas lernen! Da ich nur wenig
Zeit hatte mich auf ein Wissensgebiet zu konzentrieren, nutzte ich wenigstens
die wenige, die ich hatte und begann viele Bücher als anregender Start und Input
in den Tag zu lesen… So las ich mich mit den Jahren durch viele Philosophen,
Psychologe und Naturwissenschaftler. Die täglich kurze aber intensive
Beschäftigung mit einem Buch erwies sich eher als ein Vorteil, denn so setzte ich
mich immer wieder über eine längere Zeit mit einem Thema auseinander und hatten
auch Zeit es mit weiteren Nachforschungen richtig zu vertiefen. Das Wichtigste
aber ist, dass das Lesen eines solchen Kapitels jeden Morgen nach dem Erwachen (oder
am Abend vor dem Schlafen) anregende Gedanken beschert!
So machte ich mich auf die Suche nach dem heiligen Geist, der für mich
nichts anderes ist als Intelligenz Zusammenhänge zu verstehen und über Dinge hinaus
zu sehen... Ich wollte nicht einfach einverleiben was schwarz auf weiss geschrieben
stand, sondern mochte vor allem kritische Werke, die mein objektives Kritikvermögen
schärften. Charles Darwin war in diesem Bereich ein echtes Schlüsselerlebnis
für mich, da er sich nie als allwissendes Genie sondern immer als neugieriger
Betrachter sah! Heute sind Darwins Gedankengänge mit Hilfe der Bilder im Internet
einfach nachzuvollziehen… Ich denke, dass ich aus all meinen Büchern etwas gelernt
habe, und wenn es auch nur die Einsicht ist, dass ein Geist im Mittelalter unwillkürlich
begrenztere Sichtweisen hatte und es viel schwieriger war über den Tellerrand
zu sehen? Trotzdem, die Entwicklung der Denker zeigt eine unheimlich spannende
Geschichte der Menschheit auf.
Womit ich mich besonders intensiv beschäftigte waren Religionen. Ich
fand es spannend, dass eine Religion unser Leben prägen konnte – früher noch
mehr als heute! Und da ich mich nicht auf die Interpretationen anderer verlassen
wollte, begann ich selber die Bibel zu lesen und begab mich so auf die Spuren
Christi…
Das Alte Testament sprach mich weniger an, aber es zeigte mir wie machtbesessen
Patriarchat eigentlich war oder immer noch ist… Die Evangelien des Neuen Testamentes
über Jesus sind jedoch so bereichernd, dass ich sie immer wieder las um sie wirklich
zu verstehen. Viele Weisheiten, die Jesus aussprach, sind immer noch gültig und
werden es für immer sein – für mich war Jesus ein grosser Philosoph! Er war zu grossem Leiden bereit und gelangte
dadurch zu tiefen Erkenntnissen, die jetzt noch für alle Menschen hilfsreich
und nützlich sind. Jesus verkörperte die grenzenlose Freiheit, die er mit seinem
Weisheiten kund tat und lebte - aber nie nötigte er jemanden dazu!
Nicht nur das Christentum beschäftigte mich, sondern auch viele andere
Religionen mehr, so dass ich Parallelen zu entdecken begann. So zum Beispiel einige
Gebote wie die goldene Regel ‘Was du nicht willst, dass man dir tut, das füge auch keinem anderen zu‘
sind
in vielen Religionsschriften anzutreffen. Aber, was wirklich erstaunlich ist, ist
was aus all diesen Religionen entwickelt wurde: Egal ob Monotheismus oder ob
viele Götter verehrt werden, die Religionen wurden zu Institutionen und der wahre,
ursprüngliche Glaube wich zu oft Traditionen und kopflosem Nacheifern… Die eigene
Verantwortlichkeit wird damit unterbunden, denn es ist einfacher alles auf einen Gott abschieben
und sich verzeihen zu lassen! Ich frage mich ernsthaft, wer das alles bloss ausgetüftelt
hat!? Und weshalb wohl?
Ich denke Religionen sind aus Philosophien entstanden… Schon in der
Frühzeit suchte der Mensch nach Antworten und da der Mensch sich selber schon
immer als intelligentestes Wesen betrachtete, ist es doch nachvollziehbar, dass
er aus seinen Erfahrungen schloss und das menschliche Bild auf den Erschaffer
oder Gott projizierte? Aus der anfänglichen Dankbarkeit und Verehrung der Natur
wurde dann leider vielerorts ein Geschäft mit der Macht und der Angst… und
dabei ist es bis heute geblieben… Die Kraft der Sonne sowie die Wirkung von Bewegung und Weite wurde auf ein Schwarz-Weiss-Denken
reduziert womit Menschen kontrollier- und manipulierbar wurden… Dabei können wir
doch alle voneinander lernen, auch ausserhalb der von uns Menschen festgelegten
Grenzen…
Daniela Schwendner, danke fürs Korrekturlesen!
27
– Emma in search of the Holy Spirit
Besides all the work in the house and with my daughter, which of course I wanted to run as perfectly as possible, I did not have much time to devote myself to the many other interests I had. In addition, I regarded myself and my individual desires less important than the common ones... And because I could never concentrate on only one thing, I inevitably learned to juggle time in order to be able to finish off everything and then maybe at the end somehow
smuggle some time for myself into my programme...
Ever since I can remember, my spirit sought development, therefore I loved to learn languages for example: I had already acquired a
broad knowledge in my education at schools, so now I could deepen them by using them and later on I refined my knowledge in various language stays... Today I speak 7 languages, 6 of them pretty well, which allows me to communicate with other people almost all over the world! ; )
I always strived to gain spiritual education and innovative ways that are enriched by new trains of thought. That's why I could never do anything with just simply entertaining novels - more
importantly I did not need to be entertained; all I wanted was to learn something! Since I only had little time to focus on one field of knowledge a
time, I took at least the few I had and started to read many books as an inspiring start and input into the day... So I read through many philosophers, psychologist and scientist over the years. The daily brief but intense occupation with a book turned out to
be rather an advantage, because like
this I dealt with a theme again and again over a long period of time and at the same
time could deepen it profoundly with further research. But the most important
thing is that the reading of such a chapter every morning after waking up (or in the evening before sleeping) brings inspiring thoughts!
So
I went in search of the Holy Spirit, which in my eyes is nothing but intelligence understanding correlations and seeing beyond things... I did not just incorporate what was written in black and white, but especially liked critical works, which sharpened my objective capability of critics. In this
respect Charles
Darwin was a crucial experience for me because he never saw himself as omniscient genius but always as a curious observer! Today Darwin's thoughts are easily
comprehensible when using the pictures on the internet... I think I've learned from all of my books, and if it's just the realization that a mind in the Middle Ages involuntarily had more limited view and it was much more difficult to think out of the box? Nevertheless, the trend of our thinkers reveals an amazingly exciting history of mankind.
What I studied intensively were religions. I found it interesting that a religion could stamp our lives – more in the earlier days than today! And since I did not want to rely on the interpretations of others, I began to read the Bible myself and so proceeded to the
scent of Christ...
The
Old Testament didn’t appeal to me, but it showed me how power-crazed patriarchy actually was or still is... However, the Gospels of the New Testament about Jesus are so rewarding that I read them again and again to really understand. Many of Jesus’ wisdoms are still valid and will be forever - for me Jesus was a great philosopher! He was willing to suffer a great deal, thus attained
deep insights, which still are
helpful and useful for everybody. Jesus embodied boundless freedom which he lived and manifested with his wisdoms - but never ever did he force anyone!
Not only Christianity interested me, but also many other religions even more, so that I began to discover parallels. So for example some commandments like the golden rule ‘So in
everything, do to others what you would have them do to you' (for example Matthew
7:12) is found
in many religious scriptures. But what is really amazing is what all these religions became: Whether monotheism or many gods are worshiped, the religions became institutions and the honest, original faith too often made way for
tradition and headless emulation... Our own accountability thus is suppressed, because it is easier to take it all to a God and be forgiven! I wonder seriously, who figured it all out? And why?
I
consider religions as the result of philosophies... Even in the early days humans were looking for answers and since mankind has always regarded himself as the most intelligent beings, it's understandable that he concluded from his experience and projected a human image on the Creator or God? From the initial gratitude and reverence for nature
unfortunately in many places a business with power and fear arose... and so it has remained until
today... The power of the sun and the effect of movement and space were reduced to a black and white thinking how people could be kept controlled and manipulated... And yet we all can learn from each other,
even beyond the boundaries established by us humans...
Sharon Christie, thanks for helping not getting lost in translation!
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