22 – Emmas Rituale
Rituale sind
Gewohnheiten, die wir in unser tägliches Leben übernehmen oder einführen. So
haben wir zum Beispiel aus der Notwendigkeit der Nahrungsaufnahme, die
eindeutig notwendig ist um überhaupt leben zu können, je nach Symbolgehalt ein
anderes Ritual entwickelt (Festessen, gemeinsame tägliche Essen, Diäten etc.).
Andere Rituale, wie gesellschaftliche Gepflogenheiten und religiöse
Zeremonielle, sind zwar nicht unbedingt notwendig um überhaupt leben zu können,
fördern aber im sozialen Leben den Gruppenzusammenhalt und geben somit
Sicherheit und Sinn. Einige dieser Rituale verschwinden mit der Zeit wieder,
weil sie entweder ausgemerzt wurden (zum Beispiel durch die Kreuzzüge und
Kolonialisierung wurden den Eingeborenen gewaltsam andere Rituale aufgezwungen)
oder an Bedeutung verlieren (weil sich die Zeit wandelt und wir zum Beispiel es
nicht mehr wichtig finden vor dem Essen zu beten oder sogenannten Autoritäten
blindlings zu vertrauen).
Nun muss ich, wie
jedes Lebewesen auch, Nahrung aufnehmen um überhaupt leben zu können sowie
einen Sinn im Leben erkennen um überhaupt leben zu wollen… Wenn ich einfach nur
vertrauensvoll imitiere, stelle ich nichts in Frage sondern akzeptiere
blindlings. In der Vergangenheit hatten wir wenig Vergleichsmöglichkeiten
(Einsicht in andere Kulturen) und oft auch zu wenig Mut etwas kritisch zu
betrachten, denn wir wurden meist dazu erzogen uns anzupassen… Aber erst wenn
ich meine Ideen ernst nehme, sie kritisch vergleiche mit dem was ist und wie es
üblicherweise gehandhabt wird, lerne ich über meinen Tellerrand
hinauszuschauen… Wenn ich mich selber ernst nehme, dann übernehme ich auch
Verantwortung über mich und mein Handeln… und demzufolge werde ich mein Leben
sicherlich als lebenswerter betrachten als wenn ich nicht selber darüber
bestimmen kann… Ich bin mein eigenes Produkt im Wesen meines Körpers, meines
Geistes und meiner Seele, denn ich bin das Ergebnis aus den Vorgaben des Lebens
und dem, was ich daraus mache – es ist und bleibt immer meine eigene Wahl (und
auch keine Entscheidung treffen ist eine Wahl)!
Mein Leben ist
lebenswert, wenn ich Freude an meinem Tun habe. Und wenn meine Outputs positive
Inputs hervorrufen, dann fühle ich mich bestätigt! : ) Trotzdem, ich denke wir
erreichen das eigentliche Ziel nie, weil wir gar nicht wissen, welches das
Endziel ist… Das heisst für mich: Solange ich mich bestätigt fühle, bin ich auf
dem richtigen Weg, wenn nicht, dann muss ich etwas ändern! So begann ich schon
früh meine Einsichten bewusst in meine Rituale einfliessen zu lassen und stärkte mich damit, denn es ist wie mit dem Autofahren: Je öfter man es tut
desto selbstverständlicher und automatisierter wird es! Aber auch diese
Automatismen haben ihre Tücken und man ist früher zu einem Roboter abgestumpft
als einem lieb ist! Deshalb versuchte ich mir auch mit Ritualen das Bewusstsein
über das Leben und was ich hier eigentlich wollte zu vergegenwärtigen… und ich
lernte wieder zu beobachten und sein…
So finde ich
persönlich eine bewusste Planung meiner Zeit sehr wichtig, denn so nehme ich
mein eigenes Leben in die Hände! Ich bin frei und unabhängig und es stehen mir
(fast) alle Türen offen, ich muss nur den ersten Schritt wagen… Vertrauen habe
ich weil ich mir selber vertraue! Alles kann geschehen – immer! Und solange ich
einen Sinn in meinem Tun erkenne, werde ich die Motivation mein Tun weiterzuführen
haben - wohin auch immer es mich führt… Wenn ich mich gut dabei fühle, werde
ich die Richtung weiterverfolgen!
Ich denke, ich
hatte das Glück bei Eltern aus verschiedenen Kulturen aufgewachsen zu sein,
denn das liess mich schon von Anfang an verschiedene (Sicht-)Weisen erkennen.
Zudem war meine Mutter eine sehr mutige Person, die gelernt hatte und sich
getraute kritisch zu sein! So war es für mich nicht allzu abwegig auch eher
hinterfragend als unterwürfig zu sein…
Daniela Schwendner, danke fürs Korrekturlesen!
22 – Emma's rituals
Rituals are habits
which we adopt or introduce into our
daily lives. So for example we have developed from
our need to eat, which is clearly
necessary in order to live at all,
different rituals each depending on its symbolism
(feast, common daily meals,
diets etc.). Other rituals, such as social customs and religious ceremonials,
may not be as essential to live,
but promote group cohesion in social life and thus provide security and sense. Some of those rituals disappear with
time, either because they were
eliminated (for example, through the Crusades and colonization other rituals were forcibly imposed
to natives) or they become less
significant (because time changes
and we, for example, find it is no longer important to pray before having a meal or to trust so-called authorities blindly).
Well, I have
to eat in order to be able live
at all and recognize a purpose in life in order
to live at all, like all other living beings... If I just trustfully
imitate, I don’t challenge anything but
accept blindly. In
the past, we only had few comparative
examples (insights in other
cultures) and often also too little courage to eye something critically, because mostly
we were taught to adapt ourselves... But
only if I take my ideas seriously, compare them critically with what there is and how it usually
is handled, I learn to think out of the
box... If I take myself seriously, I will also take responsibility for myself and my actions... and
consequently I certainly will look upon my life as more worth living as if
I couldn’t decide about it myself...
I am my own
product in the nature of my body,
my mind and my soul, because I am
the result of the
requirements of life and how I am dealing with them - it is and will always be my own choice (and no decision
is a choice too)!
My life is worth
living if I enjoy my actions. And
if my outputs cause positive
inputs, I feel approved! :) Anyway, I guess we will never reach our ultimate goal because we do not even know which our
ultimate goal is... That means for me: As long as I feel approved I'm on the right track, if not I need to change
something! So I started already
in early years to integrate eventually and consciously my insights into my rituals
and strengthened myself with them, because it's like driving a car: The more often
we do something the more natural and
automated it becomes! But even those
automatisms are full of pitfalls and we turn faster into a robot than we expect! Therefore,
I tried to visualize awareness about life and what
I actually intended also with rituals... and I started
to learn how to observe and
be...
I personally consider it as very important to consciously plan how I spend my time, because
that is ho I take matters into my hands!
I am free and independent and (almost)
all doors are open to me, I only have to
take the first step... I trust because I trust myself! Anything can happen - always! And as long
as I see a meaning in my actions, I will have the motivation to continue what I am doing - wherever
it will lead me to... If I feel good about it, I will continue to follow the
direction!
I think I was
lucky enough to grow up with parents from
different cultures, because it made me identify different
points (of view) from the beginning.
In addition, my mother was a very brave person who had learned and dared
to be critical! So
for me it was not too far-fetched, to like her, be also being
questioning rather than submissive...
Sharon Christie, thanks for helping me not getting lost in translation!
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