17.03.2013

22 – Emmas Rituale / Emma's rituals



22 – Emmas Rituale

 
Rituale sind Gewohnheiten, die wir in unser tägliches Leben übernehmen oder einführen. So haben wir zum Beispiel aus der Notwendigkeit der Nahrungsaufnahme, die eindeutig notwendig ist um überhaupt leben zu können, je nach Symbolgehalt ein anderes Ritual entwickelt (Festessen, gemeinsame tägliche Essen, Diäten etc.). Andere Rituale, wie gesellschaftliche Gepflogenheiten und religiöse Zeremonielle, sind zwar nicht unbedingt notwendig um überhaupt leben zu können, fördern aber im sozialen Leben den Gruppenzusammenhalt und geben somit Sicherheit und Sinn. Einige dieser Rituale verschwinden mit der Zeit wieder, weil sie entweder ausgemerzt wurden (zum Beispiel durch die Kreuzzüge und Kolonialisierung wurden den Eingeborenen gewaltsam andere Rituale aufgezwungen) oder an Bedeutung verlieren (weil sich die Zeit wandelt und wir zum Beispiel es nicht mehr wichtig finden vor dem Essen zu beten oder sogenannten Autoritäten blindlings zu vertrauen).
  
Nun muss ich, wie jedes Lebewesen auch, Nahrung aufnehmen um überhaupt leben zu können sowie einen Sinn im Leben erkennen um überhaupt leben zu wollen… Wenn ich einfach nur vertrauensvoll imitiere, stelle ich nichts in Frage sondern akzeptiere blindlings. In der Vergangenheit hatten wir wenig Vergleichsmöglichkeiten (Einsicht in andere Kulturen) und oft auch zu wenig Mut etwas kritisch zu betrachten, denn wir wurden meist dazu erzogen uns anzupassen… Aber erst wenn ich meine Ideen ernst nehme, sie kritisch vergleiche mit dem was ist und wie es üblicherweise gehandhabt wird, lerne ich über meinen Tellerrand hinauszuschauen… Wenn ich mich selber ernst nehme, dann übernehme ich auch Verantwortung über mich und mein Handeln… und demzufolge werde ich mein Leben sicherlich als lebenswerter betrachten als wenn ich nicht selber darüber bestimmen kann… Ich bin mein eigenes Produkt im Wesen meines Körpers, meines Geistes und meiner Seele, denn ich bin das Ergebnis aus den Vorgaben des Lebens und dem, was ich daraus mache – es ist und bleibt immer meine eigene Wahl (und auch keine Entscheidung treffen ist eine Wahl)!
  
Mein Leben ist lebenswert, wenn ich Freude an meinem Tun habe. Und wenn meine Outputs positive Inputs hervorrufen, dann fühle ich mich bestätigt! : ) Trotzdem, ich denke wir erreichen das eigentliche Ziel nie, weil wir gar nicht wissen, welches das Endziel ist… Das heisst für mich: Solange ich mich bestätigt fühle, bin ich auf dem richtigen Weg, wenn nicht, dann muss ich etwas ändern! So begann ich schon früh meine Einsichten bewusst in meine Rituale einfliessen zu lassen und stärkte mich damit, denn es ist wie mit dem Autofahren: Je öfter man es tut desto selbstverständlicher und automatisierter wird es! Aber auch diese Automatismen haben ihre Tücken und man ist früher zu einem Roboter abgestumpft als einem lieb ist! Deshalb versuchte ich mir auch mit Ritualen das Bewusstsein über das Leben und was ich hier eigentlich wollte zu vergegenwärtigen… und ich lernte wieder zu beobachten und sein…
  
So finde ich persönlich eine bewusste Planung meiner Zeit sehr wichtig, denn so nehme ich mein eigenes Leben in die Hände! Ich bin frei und unabhängig und es stehen mir (fast) alle Türen offen, ich muss nur den ersten Schritt wagen… Vertrauen habe ich weil ich mir selber vertraue! Alles kann geschehen – immer! Und solange ich einen Sinn in meinem Tun erkenne, werde ich die Motivation mein Tun weiterzuführen haben - wohin auch immer es mich führt… Wenn ich mich gut dabei fühle, werde ich die Richtung weiterverfolgen!
  
Ich denke, ich hatte das Glück bei Eltern aus verschiedenen Kulturen aufgewachsen zu sein, denn das liess mich schon von Anfang an verschiedene (Sicht-)Weisen erkennen. Zudem war meine Mutter eine sehr mutige Person, die gelernt hatte und sich getraute kritisch zu sein! So war es für mich nicht allzu abwegig auch eher hinterfragend als unterwürfig zu sein…
 
 
 
 
 
Daniela Schwendner, danke fürs Korrekturlesen!
 
 
 
 
 
 
 
 

 
22 – Emma's rituals
 
Rituals are habits which we adopt or introduce into our daily lives. So for example we have developed from our need to eat, which is clearly necessary in order to live at all, different rituals each depending on its symbolism (feast, common daily meals, diets etc.). Other rituals, such as social customs and religious ceremonials, may not be as essential to live, but promote group cohesion in social life and thus provide security and sense. Some of those rituals disappear with time, either because they were eliminated (for example, through the Crusades and colonization other rituals were forcibly imposed to natives) or they become less significant (because time changes and we, for example, find it is no longer important to pray before having a meal or to trust so-called authorities blindly).
 
Well, I have to eat in order to be able live at all and recognize a purpose in life in order to live at all, like all other living beings... If I just trustfully imitate, I don’t challenge anything but accept blindly. In the past, we only had few comparative examples (insights in other cultures) and often also too little courage to eye something critically, because mostly we were taught to adapt ourselves... But only if I take my ideas seriously, compare them critically with what there is and how it usually is handled, I learn to think out of the box... If I take myself seriously, I will also take responsibility for myself and my actions... and consequently I certainly will look upon my life as more worth living as if I couldn’t decide about it myself... I am my own product in the nature of my body, my mind and my soul, because I am the result of the requirements of life and how I am dealing with them - it is and will always be my own choice (and no decision is a choice too)!
 
My life is worth living if I enjoy my actions. And if my outputs cause positive inputs, I feel approved! :) Anyway, I guess we will never reach our ultimate goal because we do not even know which our ultimate goal is... That means for me: As long as I feel approved I'm on the right track, if not I need to change something! So I started already in early years to integrate eventually and consciously my insights into my rituals and strengthened myself with them, because it's like driving a car: The more often we do something the more natural and automated it becomes! But even those automatisms are full of pitfalls and we turn faster into a robot than we expect! Therefore, I tried to visualize awareness about life and what I actually intended also with rituals... and I started to learn how to observe and be...
I personally consider it as very important to consciously plan how I spend my time, because that is ho I take matters into my hands! I am free and independent and (almost) all doors are open to me, I only have to take the first step... I trust because I trust myself! Anything can happen - always! And as long as I see a meaning in my actions, I will have the motivation to continue what I am doing - wherever it will lead me to... If I feel good about it, I will continue to follow the direction!
 
I think I was lucky enough to grow up with parents from different cultures, because it made me identify different points (of view) from the beginning. In addition, my mother was a very brave person who had learned and dared to be critical! So for me it was not too far-fetched, to like her, be also being questioning rather than submissive...




Sharon Christie, thanks for helping me not getting lost in translation!




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